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Die Bauweisen

Einleitung

Im folgenden Abschnitt bieten wir Ihnen eine Übersicht an Wand-, Decken- und Dachaufbauten. Sie können daraus die notwendigen Schichten der Aufbauten entnehmen, welche Funktionen diese haben bzw. welche Alternativen es gibt. Außerdem geben wir einige Standardaufbauten an, die oft für Neubauten verwendet werden.

Baukostentipp Setzen Sie sich bereits in der Planungsphase mit den Aufbauten auseinander, denn diese beeinflussen weitere Details. Viel mehr, als Sie vielleicht annehmen würden. Sobald Sie mit der Realisierung des Rohbaus beginnen, sollten alle Aufbauten mehr oder weniger definiert sein, speziell die jeweiligen Schichtstärken der gewünschten Bodenaufbauten und der erwünschten Wandaufbauten (insbesondere der Dämmstoffe).

 

Unseres Erachtens ist es sehr wichtig sich mit den jeweiligen Aufbauten frühzeitig auseinanderzusetzen, da viele Entscheidungen damit verbunden sind. mehr … Möchten Sie weiterlesen? Registrieren Sie sich kostenlos!

Vorab möchten wir einen Überblick über die hier in Südtirol gängigen Bauweisen geben, anschließend folgen die unterschiedlichen Aufbauten im Detail. Wird die Wahl zwischen den einzelnen Bauweisen nicht aus Überzeugung an der Bauweise, stattdessen anhand der Preise getroffen, ohne die Bauweise genauer zu kennen, so empfehlen wir eine kurze Einsicht.


 

Unterschiedliche Aufbautypen

Unterscheidung nach Bauart
  • Beton-/Ziegelbauweise
  • Holzbauweise
Unterscheidung Aufbautyp
  • Fundament
  • Kellerboden
  • Außenwand gegen Erdreich
  • Außenwand der Obergeschosse
  • Innenwände und Trennwände
  • Zwischendecken
  • Dachaufbauten
  • Flachdächer
  • Balkone
  • Terrassen
Unterscheidung nach Nutzung
  • Bewohnt bzw. nicht bewohnt
  • Beheizt bzw. nicht beheizt
  • Klimahausstandard
  • Ausbaueigenschaften
  • Ästhetik
Für vertikale Bauelemente
  • Kern des Aufbaus (tragender Bestandteil)
  • Innen (Innenausbau des Gebäudes)
  • Außen (Fassadenbauteile und -ästhetik)
Für horizontale oder geneigte Bauelemente
  • Kern des Aufbaus (tragender Bestandteil: Decke bzw. Werksatz)
  • Oben (Bodenaufbau bzw. Dachdeckung)
  • Unten (Untersicht der Decke bzw. des Daches)

 


 

Beton- und Ziegelbauweise

In der hier genannten Massivbauweise finden hauptsächlich die Baustoffe Beton und Ziegel Anwendung. (Zwar gehören auch Massivholzplatten zu der Massivbauweise, jedoch behandeln wir diese im Kapitel Holzbau.) Wände und Decken übernehmen statische Funktion. Das Gegenteil ist die Skelettbauweise, bei der Stützen und Träger aus Stahlbeton, Stahl oder Holz die tragende Funktion übernehmen und die weiteren Bauteile nicht tragend ausgeführt werden.

 

Einschalige Ziegelmauerwand mit zusätzlicher Dämmung

000000B30 Dies ist wohl die gängigste Bauweise, die in Südtirol angewendet wird. Zuerst wird der Rohbau in Ziegelbauweise ausgeführt und anschließend folgt der Vollwärmeschutz mit beliebigen Dämmmaterialien. Sehr oft werden Polystyrol-Dämmplatten gewählt, da dies eine der günstigsten Lösungen darstellen, gefolgt von Steinwoll-Dämmplatten. Nachträglich angebrachter Vollwärmeschutz wurde eigentlich als Sanierungsmaßnahme für bestehende Gebäude entwickelt, wird jedoch trotzdem sehr oft an neuen Gebäuden angebracht. Die Weiterentwicklung im Bauwesen wird im nächsten Absatz beschrieben. Weitere Informationen zu den Dämmungen finden Sie hier.


Ungefähre Schichtstärke für ein Klimahaus A-Gebäude*:
Ziegel 30cm + Dämmschicht 14cm + Innen-, und Außenputz 3cm = 47cm
*für den Vergleich mit den anderen Bauweisen

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Einschalige Ziegelmauerwand ohne zusätzliche Dämmung

000000B33 Eine „innovative“ Bauweise, welche zunehmend Anwendung findet, ist die einschalige Ziegelmauerwand ohne eine zusätzliche Dämmung. Verwendet werden Ziegelbausteine mit hohen Dämmwerten, die allein schon sehr gute Dämmeigenschaften aufweisen. Zum Einsatz kommen Planziegel, die im Dünnbettmörtel verlegt werden. Die Innen- und Außenflächen werden anschließend mit normalem Putz oder mit Dämmputz versehen. Der höhere Preis der Ziegelsteine wird durch die Einsparung der zusätzlichen Dämmung nahezu ausgeglichen.

 

Ungefähre Schichtstärke für ein Klimahaus A-Gebäude*:
Ziegel 42cm + Innenputz 2cm + Außenputz 2cm = 46cm
*für den Vergleich mit den anderen Bauweisen

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achtung_var Gut durchdachte Details und eine erfahrene Ausführung sind in dieser Bauweise unerlässlich.

 

Decken in der Beton- und Ziegelbauweise
Die Wahl zwischen Beton-, und Ziegelbauweise oder Holzbauweise wird in der Regel nicht aufgrund der Decken, sondern ausgehend von den Wandaufbauten getroffen. Jedoch listen wir hier kurz die unterschiedlichen Deckenarten in der Beton-, und Ziegelbauweise auf. Genauere Informationen finden sie anschließend bei den Deckenaufbauten.

  • Massivdecke (Ortbetondecke)
  • Plattendecke (Fertigteil-Elementdecke)
    • Voll ausbetoniert (Ergebnis ähnlich der Massivdecke)
    • Mit Polystyrol-Einleger (zur Gewichtsreduzierung der Decke)
    • Mit Ziegeleinleger (zur Gewichtsreduzierung der Decke)
  • Plattendecke mit Ziegelsplitter- oder Blähtonschicht an der Unterseite als Installationsebene und Haftgrund für den Deckenputz
  • Ziegeldecke
    • Traditionell (leichte Ziegelsteine)
    • Schallschutz-Ziegeldecke (schwerere Ziegelsteine)

 

Holzbauweise

In der Holzbauweise wird hauptsächlich oder ausschliesslich der Baustoff Holz eingesetzt, sei es für die Tragstruktur, als auch für die nichttragenden Bauteile. Kanthölzer, Leimholz oder Brettsperrholz kommen hier zur Anwendung.

Vorteile der Holzbauweise:

  • schnelle Ausführung,
  • keine Trocknungszeiten,
  • schmalere Wandaufbauten als bei der Ziegelbauweise.

 

Holzbauweise mit Brettsperrholzplatten (Massivbauplatten)

000000B39 Viele der in Südtirol gebauten Holzhäuser entstehen unter Anwendung von Brettsperrholzplatten. Diese Bauweise besteht aus vollflächigen Holzwänden, seien es geklebte Brettsperrholzplatten (kreuzweise in Schichten geklebte Holzbretter 3; 5 bis 7 Schichten) oder gedübelte Brettsperrholzplatten (Holz-, oder Aluminiumdübel statt Kleber). Es entsteht auf diese Art und Weise der Rohbau. Der Vollwärmeschutz wird, ähnlich wie bei der Ziegelbauweise, nachträglich aufgetragen. Als Dämmstoffe empfiehlt man diffusionsoffene Dämmstoffe, um einen Feuchtigkeitsstau hinter den Dämmplatten zu vermeiden. Daher werden bei Holzhäusern Polystyrol-Dämmstoffe tendenziell vermieden, da die verringerte Wasserdampfdurchlässigkeit Bauschäden zur Folge haben kann.

 

In Summe gehört die Holzbauweise mit Brettsperrholzplatten zu den teureren Bauweisen und kann folgendermaßen erklärt werden:

  • Bei Brettsperrholzplatten bedarf es einer größeren Holzmenge als bei einer Ständerbauweise. Dies wirkt sich positiv auf die Stabilität aus und ist massiver.
  • Der Ausbau der Innenflächen in Trockenbauweise ist teurer, als ein klassischer Innenputz.
  • Die Anwendung von z.B. Steinwolle und Holzfaserdämmplatten statt Polystyrol-Dämmstoffen ist meist teurer.

Ungefähre Schichtstärke für ein Klimahaus A-Gebäude*:
Brettsperrholzwand 14cm + Innenausbau 6cm + Dämmplatten 14cm + Außenputz 1cm- 2cm = 36cm
*für den Vergleich mit den anderen Bauweisen

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Holzbauweise in Ständerbauweise

000000B42 Die Ständerbauweise beschreibt eine tragende Struktur bestehend aus in regelmäßigen Abständen in den Wänden verteilte, vertikale Kanthölzer (ca. 6x16cm alle 60cm- 70cm).Die Zwischenräume werden mit Dämmstoffen verfüllt und an den Kanthölzern werden beidseitig Platten angebracht, welche die Stabilität der Steher gewährleisten. Die Beplankung innen erfolgt in der Regel mit einer OSB-Platte. Außen kommen DHF- oder DWD-Platten zur Anwendung. Der nachträgliche Ausbau der Innenflächen und der Außenflächen kann, identisch wie bei der Holzbauweise, mit Brettsperrholzplatten erfolgen. Kostenmäßig liegt die Ständerbauweise leicht unter der Holzbauweise mit Brettsperrholzplatten, was sich durch den geringeren Holzbedarf erklären lässt.

Ungefähre Schichtstärke für ein Klimahaus A-Gebäude*:
Wandkonstruktion Kanthölzer inkl. Beplankungen ca. 20cm + Innenausbau 6cm + Dämmplatten 10cm + Außenputz 1cm- 2cm = 38cm
*für den Vergleich mit den anderen Bauweisen

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Decken in der Holzbauweise
Unabhängig, ob Brettsperrholz- oder Ständerbauweise, können folgende Holzdecken Anwendung finden:

  • Brettsperrholz-Plattendecke,
  • Holzbalkendecke,
  • Brettschichtholzdecke,
  • Brettstapelholzdecke,
  • Duobalkendecke.

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Kombination Beton-, und Ziegelbauweise mit Holzbauweise
Die Kombination der unterschiedlichen Bauweisen ist nicht ausgeschlossen. So wird auch heute noch von einigen Bauherren der Wunsch geäußert, z.B. Holzbalkendecken in Wohnhäusern mit Ziegelaußenwänden vorzusehen. Man denke auch an frühere Gebäude, diese bestanden aus Natursteinmauern und Holzbalkendecken.

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