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Beton-/ Ziegelbauweise

Beispiele Wandaufbauten in der Beton-/ Ziegelbauweise

Wir beginnen mit einigen Beispielen für Wandaufbauten:
Sollten Sie zum Thema Wandaufbau in der Beton-/ Ziegelbauweise ins Detail gehen wollen, so folgen nach den Beispielen Erläuterungen zu den einzelnen Schichten.

Außenmauer mit zusätzlicher Dämmung und außen verputzter Oberfläche (AWM-1)

  • Innenanstrich: Innendispersion
  • Innenputz (Grob-, und Feinputz): auf Kalk-Zement-Basis
  • Mauerwerk: Hochlochziegel (l = 0,20 W/mK) Stärke 30cm
  • Wärmedämmung: EPS grau (l = 0,031 W/mK) Stärke 14cm
  • Kleber und Armierung
  • Außen-Oberputz: Silikatputz
  • Außenanstrich: Silikatfarbe

 

Dicke des Wandaufbaus: ca. 48 cm
Richtpreis: 150 €/m²

Als Wärmedämmung können alternativ zu EPS-Dämmplatten ebenso Steinwoll-Dämmplatten, Mineralschaum-Dämmplatten, Kork-Dämmplatten usw. gewählt werden.

Richtpreise für leicht abgeänderte Wandaufbauten:
Statt EPS-Dämmplatten: Steinwolldämmplatten der Stärke 14cm: 170 €/m²
EPS-Dämmplatten der Stärke 20cm statt der Stärke 14cm (Klimahaus A): 160 €/m²
Statt EPS-Dämmplatt: Steinwolldämmplatten der Stärke 20cm (Klimahaus A): 190 €/m²


Außenmauer mit zusätzlicher Dämmung (Polystyrol) und Fassadenverkleidung (AWM-2)

  • Innenanstrich: Innendispersion
  • Innenputz (Grob-, und Feinputz): auf Kalk-Zement-Basis
  • Mauerwerk: Hochlochziegel (l = 0,20 W/mK) Stärke 30cm
  • Wärmedämmung: EPS grau (l = 0,031 W/mK) Stärke 14cm
  • Kleber und Armierung
  • Hinterlüftung: Lattung
  • Horizontale Fassadenverkleidung: Bretterschalung aus Lärche, gehobelt mit Schattenfuge
  • Außen-Holzanstrich

 

Dicke des Wandaufbaus: ca. 52 cm
Richtpreis: 220 €/m²

 

  • Sollte die Fassadenverkleidung ohne Schattenfuge verlegt werden, dann entfällt die Windfolie.
  • Dieser Aufbau bleibt unverändert auch bei der Anwendung von EPS-weiß- Platten oder Mineralschaumplatten.
  • Werden anstelle von EPS-Dämmplatten Holzfaser-, Steinwolle- oder Kork-Dämmplatten gewählt, so entfällt die Kleber- und Armierungsschicht, aber eine Windfolie wird erforderlich. Siehe nächstes Beispiel.

Außenmauer mit zusätzlicher Dämmung (Steinwolle, Holzfaser usw.) und Fassadenverkleidung (AWM-3)

  • Innenanstrich: Innendispersion
  • Innenputz (Grob-, und Feinputz): auf Kalk-Zement-Basis
  • Mauerwerk: Hochlochziegel (l = 0,20 W/mK) Stärke 30cm
  • Wärmedämmung: 14cm Steinwolldämmplatten (l = 0,035 W/mK)
  • Windfolie
  • Hinterlüftung: Lattung/Konterlattung
  • Horizontale Fassadenverkleidung: Bretterschalung aus Lärche, gehobelt mit Schattenfuge
  • Außen-Holzanstrich

 

Dicke des Wandaufbaus: ca. 52 cm
Richtpreis: 220 €/m²

 

  • Als Wärmedämmung können alternativ zu Steinwolle auch Holzfaser-Dämmplatten, Kork-Dämmplatten usw. gewählt werden.
  • Wird die Fassadenverkleidung mit Schattenfuge verlegt, so muss eine UV-beständige Windfolie gewählt werden.

Außenmauer aus Ziegelsteine mit hohen Dämmwerten, ohne zusätzliche Dämmschicht und verputzten Oberflächen (AWM-4)

  • Innenanstrich: Innendispersion
  • Innenputz (Grob-, und Feinputz): auf Kalk-Zement-Basis, Stärke 2cm
  • Mauerwerk: Hochlochziegel (l = 0,1 W/mK), Stärke 42,5cm
  • Außenputz: Wärmedämmputz 2-lagig, Stärke 4cm
  • Außenanstrich: Silikatfarbe

 

Dicke des Wandaufbaus: ca. 48 cm
Richtpreis: 160 €/m²

Wandaufbau für landwirtschaftliche Betriebe (Ställe) (AWM-5)

  • Innenanstrich
  • Innenputz (Grob-, und Feinputz): auf Kalk-Zement-Basis 2-lagig 2cm
  • Mauerwerk: Leichbetonziegel (Leca) Stärke 30cm
  • Außen-Grobputz: Kalkzementmörtel 2cm
  • Außen-Oberputz: Silikonharzputz

 

Dicke des Wandaufbaus: ca. 35 cm
Richtpreis: 100 €/m²

 

Richtpreise für leicht abgeänderte Wandaufbauten:
Gleicher Wandaufbau, jedoch Leca-Ziegelsteine der Stärke 40cm: 120 €/m²

In unsere Grobschätzung können Sie sich auch eigene Aufbauten oder Varianten zu den hier abgebildeten Beispielen zusammenstellen!

 

Die (möglichen) Schichten im Einzelnen

Für den Aufbau einer oberirdischen Außenwand sind mehrere einzelne Schichten notwendig. Die Wahl der notwendigen Schichten hängt von folgenden Faktoren ab: der Statik, der Baubiologie, dem Klimahausstandard, der Ästhetik bzw. der Nutzung der Räumlichkeiten.

achtung_var Aus den nachfolgend aufgeführten Schichten lassen sich unzählige Kombinationen bilden. Achten Sie jedoch darauf, Aufbauten, die keinen Sinn ergeben zu vermeiden. Sobald Sie sich Gedanken über die jeweiligen Aufbauten gemacht haben, können Sie sich darüber mit Ihrem Projektanten oder einem Ihnen vertrauten Handwerker beraten.

 

 

Die einzelnen Schichten im Überblick, unterteilt in drei Hauptgruppen: Kern – Außenseite – Innenseite

Kern

Mauerwerk

Anwendung: hauefigkeit_01 fast immer, bzw. Stahlbetonwand, oder eingebaute Stützen

In der Massivbauweise besteht der tragende Kern der Außenwand hauptsächlich aus Ziegelbausteinen. Aus statischer Sicht können anstelle der Ziegelmauer eine Stahlbetonwand bzw. in der Ziegelmauer eingebaute Stahlbetonstützen oder Stahlstützen erforderlich sein.

Man unterscheidet die Außenwände in: Einschalige Außenwände, Einschalige Außenwände mit Wärmedämmverbundsystem, Zweischalige Außenwände (mit dazwischenliegender Dämmung) und Außenwände mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade (z.B. mit Holzverkleidung).

Die Ziegelbausteine unterscheidet man in:

Hochlochziegel

Für Außenmauern von Wohngebäuden kommen in der Regel Ziegelbausteine aus Ton, sogenannte Hochlochziegel, zur Anwendung. Diese sind auch bekannt als Poroton-Ziegel, deren Bezeichnung auf die Marke zurückzuführen ist.

Hohlblocksteine aus Leichtbeton

Leichtbeton-Ziegel, auch als Leca-Ziegel bekannt, werden häufig bei landwirtschaftlichen Gebäuden (Ställe) verwendet. Diese weisen eine hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit auf.

Hohlblocksteine aus verdichtetem Beton

Betonziegel finden aufgrund der höheren Feuchtigkeitsbeständigkeit in feuchten Kellerräumlichkeiten Anwendung. Als Außenwand für Wohngebäude werden sie nicht verwendet.

Des Weiteren wird bei den Hochlochziegeln unterschieden nach Blockziegel bzw. Planziegel.

Blockziegel

Blockziegel sind herkömmlich gefertigte Ziegelsteine, eine spätere Weiterentwicklung sind die Planziegel. Blockziegel sind nicht plangeschliffen und werden daher traditionell in einem 12 mm dicken Mörtelbett aus Leichtmauermörtel verlegt. Auf Wänden aus Blockziegeln, muss für Wohnungsbauten nachträglich noch eine Dämmung aufgetragen werden um den Klimahausbestimmungen gerecht zu werden (zweischalige Bauweise). Planziegel erreichen hingegen ohne zusätzliche Dämmung (einschalige – monolithische Bauweise) die geforderten Dämmeigenschaften.

Planziegel

Planziegel haben plangeschliffene Standflächen und werden mit Dünnbettmörtel, statt im dicken Mörtelbett verlegt. Sie sind eine Weiterentwicklung des Blockziegels und unterscheiden sich wesentlich in den Dämmeigenschaften. Planziegel mit Wärmedurchgangswiderständen von ca. 0,10 W/m²K und kleiner können für Wandaufbauten ohne zusätzliche Dämmschichten angewendet werden (monolithische Bauweise).

Die mit Planziegeln hergestellten Außenwände für Gebäude der Klimahausklasse A erreichen Wandstärken von 42,5 bis 49cm, jedoch entfällt die zusätzliche Dämmschicht und somit ist die Wandaufbaustärke ähnlich der Stärke einer Wand mit Blockziegeln und nachträglich angebrachter Dämmung. Preislich liegen die Planziegel allein etwas höher, jedoch muss der gesamte Wandaufbau berücksichtigt werden, so dass sie sich von Blockziegel mit zusätzlicher Dämmung preislich kaum unterscheiden.

Im Bereich der Decken können in der Bauweise mit Planziegeln spezielle Ziegelsteine Anwendung finden. Oberhalb von ungedämmten Räumen (Keller) wird die Wand auf Mauerfußdämmelemente gestellt. Diese erste Reihe von Ziegeln wird auch als Kimmstein-Ziegelreihe bezeichnet und diese können z.B. Ytong-Therm-Ziegel sein. Bei den weiteren Decken (Geschossdecken) jedoch können unter der Decke als letzte Ziegelreihe und oberhalb der Decke als erste Ziegelreihe Coriso-Planziegel verlegt werden. In Verbindung mit den Deckenranddämmelementen werden somit Wärmebrücken bestens vermieden.

Bei der Verlegung von Planziegeln ist die Schließung der vertikalen Löcher sehr wichtig, um eine konvektive Luftzirkulation im Inneren der Ziegel zu verhindern, welche die Wärmedämmeigenschaften der Mauer wesentlich verschlechtern würde. Planziegel werden nur für den Bau von Außenwänden verwendet. Für den Bau von Innenwänden und Trennwänden werden Blockziegel verwendet.


Coriso-Ziegel

Coriso-Ziegel sind mit Dammmaterial verfüllte Planziegel. Als Dämmstoffe kommen Mineralwolle, Holzfaser und Perlite in Frage. Diese erreichen dadurch noch bessere Wärmedämmeigenschaften und können, wie soeben beschrieben, nur im Bereich der Zwischendecken als Optimierung gegen Wärmebrücken Verwendung finden oder auch vollflächig für die gesamte Außenfassade.

Baukostentipp Zu berücksichtigen gilt im Allgemeinen der höhere Preis gegenüber nicht verfüllten Planziegeln. Eine weitere Überlegung gilt den zukünftigen Entsorgungsgebühren, die aufgrund des enthaltenen Dämmmaterials anfallen können. In dieser Hinsicht würden wir mit Perliten verfüllte Planziegel empfehlen.

 


 

Außenseite der Wand

Wärmedämmung

Anwendung: hauefigkeit_01 fast immer

Sofern eine Dämmung vorgesehen ist, kann unter folgenden gängigen Dämmstoffen gewählt werden:

  • EPS -  expandierte Polystyrol-Hartschaum Dämmplatten – weiß
l = 0,038 W/mK
  • EPS -  expandierte Polystyrol-Hartschaum Dämmplatten – grau
l = 0,031 W/mK
  • Mineralschaum-Dämmplatten
l = 0,045 W/mK
  • Holzfaserdämmplatten
l = 0,039 W/mK
  • Steinwolldämmplatten
l = 0,035 W/mK
  • Korkdämmplatten
l = 0,040 W/mK
  • Zellulosefasern
l = 0,040 W/mK
  • Hanffaserdämmplatten
l = 0,039 W/mK

Weitere Informationen zu den Dämmstoffen finden Sie in der Bauberatung Vollwärmeschutz

Tippwalter


Ist der gewünschte Dämmstoff gefunden, so gilt es, die erforderliche Schichtstärke zu berechnen bzw. die erwünschte Schichtstärke zu wählen, denn mehr darf es immer sein, sofern sinnvoll und erwünscht. Derzeit gilt in Südtirol für neue Wohngebäude die Vorschrift von Klimahaus A. Jedoch können auch Klimahaus Gold, Gold-Nature oder ein Passivhaus angestrebt werden.

Die Schichtstärke der Dämmung hängt von deren Dämmeigenschaften sowie vom Wärmedurchgangskoeffizienten des gesamten Wandaufbaus ab, welcher gemäß den Vorgaben erreicht werden muss. Des Weiteren ist die Dämmstärke von der Größe des Gebäudes abhängig, sofern es einer Klimahausberechnung unterliegt. Je kleiner das Gebäude, desto dicker bemessen sich die Schichtstärken der Dämmstoffe. Dies beruht auf dem Verhältnis zwischen dem umhüllten beheizten Volumen und der Fläche der Gebäudehülle.

Es folgt ein Vergleich unterschiedlicher Dämmmaterialien und deren Schichtstärke für den Klimahausstandard A und B:

Beispiel:

Ziegelsteinmauer der Stärke 30cm und mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,30 W/mK. Innen: zweilagig verputzt Außen: Vollwärmeschutz verputzt

Angenommene Wärmedurchgangskoeffizienten:
(für ein durchschnittliches Einfamilienhaus)
 Klimahaus B
U = 0,20 W/m²K
 Klimahaus A
U = 0,15 W/m²K
Dämmmaterial  notwendige Dämmschichtstärke
EPS -  weiß (l = 0,038 W/mK)  14,0cm  20,0cm
EPS -  grau (l = 0,0381 W/mK)  12,0cm  17,0cm
Mineralschaumdämmplatten (l = 0,045 W/mK)  17,0cm  24,0cm
Holzfaserdämmplatten (l  = 0,039 W/mK)  14,5cm 21,0cm
Steinwolldämmplatten (l  = 0,035 W/mK)  13,0cm 19,0cm
Korkdämmplatten (        l = 0,040 W/mK)  15,0cm 22,0cm
Zellulosefasern (l = 0,040 W/mK)  15,0cm 22,0cm

Die Dämmplatten sind mit Stärken in 2cm- Schritten erhältlich, d.h., die Berechnungsergebnisse der erforderlichen Dämmstärke müssen jeweils auf die nächste gerade Zahl gerundet werden: 10, 12, 14, 16 usw.

An der obigen Gegenüberstellung erkennt man, je kleiner der Wärmeleitfähigkeitswert l [W/mK] ist, desto geringer ist die erforderliche Schichtstärke der Dämmung.

achtung_var Achtung: Der Außenwand-Wärmedurchgangskoeffizient ist auch von der Gebäudegröße abhängig. Die hier gewählten Werte U = 0,20 W/m²K und U = 0,15 W/m²K sind indikative Annahmen für ein durchschnittliches Einfamilienhaus.

Kleber und Armierung

Anwendung: hauefigkeit_01 immer, sofern verputzte Außenfläche erwünscht

Wird vom Bauherrn eine verputzte Außenfläche erwünscht, so folgen auf die Dämmplatten eine Kleberschicht und ein Armierungsnetz. Ist hingegen eine Fassadenverkleidung vorgesehen, so entfallen in der Regel der Kleber, das Armierungsgewebe und der Außenputz.

Eine Ausnahme bilden Dämmstoffe, welche sich aufgrund der Temperaturunterschiede ausdehnen bzw. zusammenziehen und sich somit leichte Spalten (Schwachstelle einer durchgehenden Dämmschicht) an den Stößen bilden könnten. In diesem Fall werden Kleber und Armierungsgewebe empfohlen, um die Oberflächenspannungen aufzunehmen.

mmungen hinter Fassadenverkleidungen, die mit Kleber und Armierungsgewebe versehen werden sollten:

  • EPS – expandierte Polystyrol-Hartschaum Dämmplatten – weiß
  • EPS – expandierte Polystyrol-Hartschaum Dämmplatten – grau
  • Mineralschaum-Dämmplatten

In diesem Fall wäre nun keine Windfolie notwendig, außer die Wandverkleidung wird mit Schattenfuge verlegt, dann wiederum braucht es einen schwarzen Hintergrund

  • schwarze UV-beständige Windfolie und schwarz gestrichene Lattung für die Hinterlüftung, oder
  • rückseitige schwarze Holz- oder Kunststoffleisten in den Schattenfugen.

Alle anderen Dämmstoffe unter Fassadenverkleidungen müssen nicht mit Kleber und Armierungsgewebe versehen werden, stattdessen wird eine Windfolie vorgesehen.

Außenputz

Anwendung: hauefigkeit_01 im Ermessen des Bauherren

Entscheidet sich der Bauherr für eine verputzte Außenoberfläche, so kommt Außenputz zur Anwendung. Außenputz kann aus mehreren Schichten bestehen:

  • Haftgrund,
  • Grobputz,
  • Feinputz bzw. Oberputz.

In Abhängigkeit vom Untergrund können nur eine oder alle drei Lagen notwendig sein:

Außenputz auf Dämmwerkstoffen:

  • nur Oberputz

Außenputz auf Ziegelmauerwerken:

  • Grobputz und Oberputz auf Kalk-, Zementbasis
  • Grobputz und Oberputz auf Kalkbasis
  • rmedämmputz mit Perlite/EPS Leichtzuschlag (als Grob-, und Oberputz aufgetragen)
  • Wärmedämmputz auf Kalkbasis, frei von Zement (als Grob-, und Oberputz aufgetragen)

Außenputz auf Stahlbetonwänden:

  • Haftgrund, Grobputz auf Kalk-, Zementbasis und Oberputz.


Oberputz bzw. Feinputz

Anwendung: hauefigkeit_01 im Ermessen des Bauherren

In Abhängigkeit von der Zusammensetzung lässt sich der Oberputz unterscheiden in mineralische und auf Kunststoff basierende Putze:

Mineralischer Putz (Edelputz)

Diese Art von Putzen wird mit anorganischen Bindemitteln hergestellt. Sie sind mineralischen Ursprungs. Als Mineralien werden die natürlich vorkommenden kristallinen Stoffe aus Gesteinen bezeichnet. Mineralische Putze sind diffusionsoffen und auf natürliche Weise weniger empfindlich gegen Schimmelbildung. Allerdings sind sie anfälliger für Rissbildungen, da sie Spannungen weniger gut aufnehmen können. Um die Rissbildung zu vermeiden, kann zwischen Wand und Grundputz ein Gewebe vollflächig mit eingespachtelt werden. Auf dunkle Fassadenfarben sollte verzichtet werden, da sie sich stärker erwärmen und es zu erhöhten Spannungen im Putz kommen kann.

  • Wem die Wasserdampfdurchlässigkeit der Außenwände wichtig ist, liegt bei einem mineralischen Putz richtig. Dieser hat eine höhere Dampfdurchlässigkeit, als die nachfolgende Putze.
  • Um der Witterung besser Stand zu halten kann der Putz gestrichen werden. Entscheidet man sich für einen wasserdampfdurchlässigen mineralischen Putz, ist es nicht ratsam eine Silikonharzfarbe zu verwenden, da diese den Putz verschließen würde. Zur Anwendung kann eine Silikatfarbe kommen. Des Weiteren kann es bei mineralischen Putzen zu farblichen Unterschieden innerhalb der Fläche kommen. Zur Verbesserung der Optik empfehlen Hersteller einen Egalisierungsanstrich.
  • Ist die Wand z.B. durch eine Überdachung der Witterung kaum ausgesetzt, muss nicht unbedingt gestrichen werden.

Kunstharzputze

Die zweite große Gruppe, neben den mineralischen Putzen, ist die der Kunstharzputze. Sie unterscheiden sich vor allem durch das verwendete Bindemittel, welches ein Kunstharz also ein Kunstsoff ist. Für Kunstharzputze wird auch die Bezeichnung Dispersionsputz verwendet. Kunstharzputze weisen eine sehr hohe Witterungsbeständigkeit und eine höhere Elastizität gegenüber Spannungen auf. Dies macht Rissbildungen unwahrscheinlich. Kunstharzputze sind kaum diffusionsoffen und neigen an den Oberflächen auf Grund ihrer Beschaffenheit zur Schimmelbildung. Die Hersteller setzen daher häufig Fungizide und Algizide eine.

  • Silikatputz
    • Es muss in der Regel nicht mehr gestrichen werden.
    • Er ist für Gebäude mit normalen Vordächern als Schutz gegen die Witterung geeignet und oft angewendet.
    • Silikatputz hat eine hohe Widerstandsfähigkeit, ist wasserbeständig und ist wasserdampfdurchlässig, jedoch nicht so sehr wie der Edelputz.
    • Gegenüber den Silikonharzputzen haben Silikatputze einen geringeren Anteil an organischen Bestandteilen (Kunstharze)
    • Ihn gibt es als Fertiggemisch, auch farbig für leicht getönte oder vollfarbige Fassaden.
achtung_var Achtung: eingefärbter Silikatputz lässt sich nachträglich nur schwer nachbessern, ohne sichtbare Übergänge zu hinterlassen. Besser eignet sich ein weißer Oberputz mit anschließendem Farbanstrich.

 

  • Silikonharzputz
    • Auf Grund der starken Wasserabweisung ist er besser für Fassaden geeignet, die schutzlos (Fassade ohne Vordach) der Witterung ausgesetzt sind.
    • Ihn gibt es ebenfalls in unzähligen Farbtönen.
  • Silikonharzputz mit selbstreinigender Wirkung
    • Die selbstreinigende Wirkung ist den nano-skalierten Additiven und den wasserabweisenden Zusätzen zu verdanken. Dieser Putz weist eine geringere Verschmutzungsneigung auf.


Wasserdampfdiffusion

An dieser Stelle möchten wir kurz über die Atmungsfähigkeit der Baustoffe sprechen. Die Wasserdampfdurchlässigkeit (Atmungsfähigkeit) von Baustoffen wird mit der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl μ [my] angegeben. Je kleiner der Wert, desto offener ist der Baustoff für die Dampfdurchlässigkeit, je größer, desto geschlossener.

 

Hier einige Werkstoffe im Vergleich mit den Putzlagen:

Luft 1
Gipskartonplatten 4
Holzfaserdämmplatten 5
Ziegelmauerwerk ca. 10
Holzbauteile ca. 20
Mineralischer Putz ca. 20
Silikatputz ca. 40
Silikonharzputz ca. 60
EPS-Platten ca. 60
Beton 60 bis 80
XPS-Platten ca. 150
Glas dampfdicht

 

Baukostentipp Ein guter Wandaufbau sollte mit Baustoffen hergestellt werden, welche von innen nach außen eine immer kleinere Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl aufweisen. Speziell in der Holzbauweise ist dies sehr wichtig, um einen Feuchtestau zwischen den Lagen zu verhindern. Systeme und Materialien sollten in ihrer Eigenschaft der Wasserdampfdurchlässigkeit aufeinander abgestimmt sein.


Außenanstrich

Anwendung: hauefigkeit_01 fast immer, sofern verputzte Außenfläche erwünscht

Als Anstrich für Außenwände eignen sich hauptsächlich Silikatfarben und Siliconharzfarben. Auch Kalkfarben sind möglich, können jedoch auf hoch wärmegedämmten, mehrschichtigen Wandaufbauten eher nicht verwendet werden.

Die Wahl des Außenanstrichs steht in Zusammenhang mit dem gewählten Wandaufbau, hauptsächlich aber mit dem gewählten Oberputz und der Exposition der Fassade, d.h., ob beim Gebäude Vordächer vorhanden sind und wie stark die Wand der Witterung ausgesetzt ist..

Anstrich in Abhängigkeit vom Oberputz:

  • Wird als Oberputz an den Außenwänden ein Silikatputz gewählt, so könnte man auf den Außenanstrich verzichten. Ein zusätzlicher Anstrich mit Silikatfarbe gewährt jedoch einen höheren Schutz der Fassade.
  • Wird hingegen ein Edelputz als Oberputz gewählt, so ist ein Anstrich mit Silikatfarbe ratsam. Eine Siliconharzfarbe wäre auf Grund der bauphysikalischen Eigenschaften nicht empfehlenswert.
  • Siliconharzfarbe wird verwendet, wenn ein Silikonputz bzw. Silikonharz-Untergrund vorgesehen ist. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn die Fassade sehr stark der Witterung ausgesetzt ist, beispielsweise, wenn keine Vordächer vorhanden sind.

Tippwalter

Windfolie

Anwendung: hauefigkeit_01 fast immer, sofern Fassandenverkleidung erwünscht

Windfolien bzw. winddichte Fassadenbahnen verhindern das Auskühlen der Dämmschicht aufgrund der Hinterlüftung bei den Fassadenverkleidungen. In folgender Reihenfolge treffen Sie diese an:

  • mmung
  • Kleber und Armierung (bei Polystyrol und Mineralschaumplatten) bzw. Windfolie (bei Holzfaser, Steinwolle usw.)
  • schwarze Windfolie bei Verkleidungen mit Schattenfuge
  • Lattung
  • Fassadenverkleidung

Die Anwendung von Windfolien ist abhängig von dem vorangegangenen Dämmstoff. Werden Polystyrol-Dämmstoff, EPS oder Mineralschaumplatten gewählt, so sollten auf die Dämmschicht Kleber und Armierungsgewebe aufgetragen werden. In diesem Fall kann die Windfolie entfallen. Bei allen anderen Dämmstoffen jedoch folgt die Windfolie direkt auf der Dämmebene. (Holzfaser, Steinwolle, Kork, usw.)
Man unterscheidet:

  • nicht UV-beständige Windfolie
  • UV-beständige Windfolie
achtung_var Achtung: Wenn die darauffolgende Fassadenverkleidung mit Schattenfugen verlegt wird, so muss in jedem Fall eine schwarze UV-beständige Windfolie vorgesehen werden, um die darunterliegende helle Kleberschicht unsichtbar zu machen. Alternativ dazu kann zwischen den Schattenfugen eine dünne schwarze Holz- oder Kunststoffleiste hinterlegt werden, um die helle Kleberschicht zu verbergen.Ein schwarzer Wandanstrich ist ebenfalls nicht auszuschließen.

Lattung

Anwendung: hauefigkeit_01 fast immer, sofern Fassandenverkleidung erwünscht

Die Lattung dient als Hinterlüftungsebene und als Befestigungsunterlage für die Fassadenverkleidung. Die Verlegung der Lattung hängt mit der Wahl der Fassadenverkleidung zusammen:

Horizontal verlegte Holzverkleidung setzt vertikale Latten voraus, welche gleichzeitig die Hinterlüftungsebene gewährleisten.

Vertikal verlegte Holzverkleidungen setzen eine vertikale Lattung und eine anschließende horizontale Lattung voraus. Die vertikale Lattung gewährleistet die Hinterlüftung und die horizontale Lattung dient der Befestigung der Holzverkleidung.

Alternative: Um eine doppelte Lattung bei vertikal verlegten Holzverkleidungen zu vermeiden, kann die horizontale Lattung immer wieder unterbrochen und versetzt verlegt werden, um sowohl als Befestigungsunterlage für die Schalung zu dienen, als auch die Hinterlüftung zu gewährleisten.Auf diese Art kann Platz (Aufbaudicke) und Geld gespart werden.

 

Schwarze Lattung

Bei Verkleidungen mit Schattenfugen ist die dahinterliegende Lattung leicht sichtbar, daher sollte diese schwarz gestrichen werden.

achtung_var Achtung: Es wäre falsch, die Windfolie direkt auf der Lattung zu verlegen, um die hölzernen Latten hinter den Schattenfugen verstecken zu wollen. Die Folge wäre eine Hinterlüftung zwischen Dämmung und Windfolie, was wiederum ein Auskühlen der Dämmung zur Folge hätte. Die Windfolie hätte demnach keine Wirkung.

 

Befestigung Fassadenpaneele

Fassadenpaneele haben spezielle Befestigungssysteme. Diese unterscheiden sich in Abhängigkeit vom Hersteller. Zu beachten gilt die Entstehung von Wärmebrücken bei metallischen Befestigungssystemen. Diese werden direkt auf dem tragenden Wandbauteil mechanisch verankert. An diesen Stellen wird dann die Wärme der Innenräume besonders schnell nach außen geleitet. Es gibt Systeme, die das durch thermische Trennung verhindern. Fragen Sie Ihren Handwerker.

Fassadenverkleidung

Anwendung: hauefigkeit_01 im Ermessen des Bauherren

Wie bereits erwähnt, können Fassaden unterschiedlich gestaltet werden. Waren es früher Putz und / oder Holzverkleidungen, welche die Südtiroler Gebäude zierten, so gibt es mittlerweile unzählige Möglichkeiten an Fassadenverkleidungen:

  • Holzverkleidung
    • Fichte oder Lärche,
    • Perlinen mit Nut und Feder oder parallel gesäumte Bretter,
    • horizontal oder vertikal verlegt,
    • sägerau, gebürstet oder gehobelt,
    • gestrichen oder naturbelassen bzw.
    • Schindelverkleidung
  • Mehrschicht-Holzpaneele
    • Fichte oder Lärche, wetterfest
  • Fassadenplatten
    • HPL-Platten: Witterungs-, Licht-, UV-beständige Platten (Zellulose 70% + thermohärtende Harze 30%)
  • Metallverkleidungen
    • unterschiedliche Bleche: Kupfer, Aluminium, verzinkte Bleche usw. (Spenglerarbeiten)
  • Natursteinverkleidungen
  • industriell hergestellte Naturstein-Imitate
  • weitere Fassadengestaltungen mit: Keramik- bzw. Tonplatten, Kunststoffplatten, Faserzementplatten, bis hin zu Photovoltaik-Fassadenpaneelen

 

Innenseite der Wand

Installation

Anwendung: hauefigkeit_01 fast immer

In der Massivbauweise finden die Installationen im Mauerwerk Platz dort werden die notwendigen Kanäle und Schlitze in die Ziegelmauerwerke gespitzt, die Installationsrohre verlegt und anschließend wieder mit Mörtel verdeckt.

achtung_var Achtung: Sollten Sie sich für Planziegel in Dünnbettmörtel entschieden haben, so vermeiden Sie es, größere/tiefere Installationsschlitze in die Außenwand zu stemmen. Schlitze und Aussparungen in den Planziegeln beeinträchtigen die Wärmedämmeigenschaften der Außenwand.

Innenputz (Grob-, und Oberputz)

Anwendung: hauefigkeit_01 immer, sofern Innenputz erwünscht

An den Innenflächen der Ziegelmauerwerke wird der Innenputz in zwei Lagen aufgetragen. Die erste Lage ist der Grobputz und die zweite Lage ist der Oberputz oder auch Feinputz genannt.

Die Innenputze lassen sich aufgrund der Basismaterialien unterscheiden:

  • Innenputz auf Kalk-Zement-Basis: ist wohl der meist verbreitete Innenputz,
  • Kalk-Innenputz: frei von Zement,
  • Lehmputz: wegen der hohen Feuchtigkeitsregulierung in Bädern geeignet,
  • Wärmedämmputz: auch an Innenflächen findet Wärmedämmputz Anwendung; Putz mit Perlite/EPS-Leichtzuschlag bzw.
  • Wärmedämm-Kalkputz: ähnlich dem Wärmedämmputz, jedoch frei von Zement.

Trockenbau - Trockenputz

Anwendung: hauefigkeit_01 selten

Alternativ zur Putzlage kann auch die Trockenbauweise gewählt werden (z.B. Gipskartonverkleidungen). Diese kann für Stahlbetonwände in Betracht gezogen werden, auf Ziegelmauern wird diese Lösung kaum oder selten angewendet.

Man unterscheidet:

  • Trockenputz aus EINER Lage Trockenbauplatte (z.B. Gipskartonplatte), direkt auf die Mauer verlegt
  • Vorsatzschale aus EINER Lage Trockenbauplatte auf einer Metall-Unterkonstruktion. Dabei müssen das Raster der Metall-Unterkonstruktion enger als bei zweilagigen Beplankungen oder entsprechende Trockenbauplatten gewählt werden: z.B. Zementfaser- oder Gipsfaserplatten.
  • Vorsatzschale aus ZWEI Lagen Trockenbauplatten auf einer Metall-Unterkonstruktion. (gängigste Variante für normale Situationen)

Die Oberflächenbehandlung von Trockenbauplatten wird hauptsächlich in folgenden Varianten ausgeführt:

nur Innenanstrich (kein Putz)
€€ Streich- bzw. Rollputz
€€€ Baukleber und Feinputz

Des Weiteren können spezielle Beschichtungen gewählt werden:

Terrastone, Kunstharzspachtelung, Lehmputz, Stucco Veneziano, Spachtelputz – Glätt- Technik, Pandomo®, Mocem®

Weitere Informationen zum Trockenputz und Trockenbau finden Sie hier.

Innenanstrich

Anwendung: hauefigkeit_01 fast immer

Der Innenanstrich auf Putzuntergründe kann in Abhängigkeit von der Nutzung der Räume unterschiedlich gewählt werden:

Tempera günstiger Anstrich z.B. für Kellerräumlichkeiten,
€€ Innendispersion: hochwertigerer Anstrich für Wohnräume bzw.
€€€ Latexfarbe: waschbarer Innenanstrich z.B. für Gang, Treppenhaus, Hobbyraum, Garage, usw.

 

achtung_var Achtung: Gipskartonplatten müssen vor dem Anstrich entweder vollflächig gespachtelt und geschliffen werden oder man trägt auf die Kartonoberfläche der Gipsplatten eine Grundierung auf. Diese verhindert, dass die Farbe zu stark in den Karton eingesaugt wird und dient zudem als Haftuntergrund für die Innenfarbe.

Mehr dazu finden Sie hier.

 


 

Schichtstärken

Zusammenfassend werden nachfolgend die indikativ minimalen/ maximalen Stärken der einzelnen Schichten aufgeführt. Die effektiven Schichtstärken müssen Sie zusammen mit dem Projektanten und dem Statiker definieren.

Innenputz/Trockenputz ca. 2,0cm
Dämm-Innenputz ca. 2 bis 4 cm
Vorsatzschale Trockenbau (statt Putzlage) ca. 6,0cm
Mauerwerk (mit anschließender Dämmung) Klimahaus B 25 – 30cm
Mauerwerk (mit anschließender Dämmung) Klimahaus A 25 – 30cm
Mauerwerk (ohne zusätzliche Dämmung) Klimahaus B ca. 38-42 cm
Mauerwerk (ohne zusätzliche Dämmung) Klimahaus A ca. 48-50 cm
Dämmschicht Klimahaus B 12-16 cm
Dämmschicht Klimahaus A 16-22 cm
Kleber, Armierungsgewebe, Oberputz auf Dämmschichten ca. 1 cm
Dämm-Außenputz ca. 2 bis 4 cm
Normaler Außenputz (z.B. auf Stallmauern) ca. 2,0 cm

 


 

Aufbaukombinationen

Aus den unterschiedlichen Schichten können in Abhängigkeit von der Nutzung der Räumlichkeiten und den Bodeneigenschaften unzählige Varianten an Aufbauten erstellt werden.

Der Baumarkt bietet eine Vielzahl an Produkten an, welche die notwendigen Eigenschaften besitzen. Des Weiteren bestimmen der Wunsch des Bauherrn, die Empfehlungen des Projektanten und der ausführenden Unternehmen letztendlich den passenden Wandaufbau.

Wir freuen uns über Kommentare und Korrekturvorschläge: