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Der Heizraum

Haustechnische Systeme versorgen ein Gebäude mit Wärme, Luft, Wasser und Strom. Der Heizraum oder auch Technikraum genannt, ist in der Regel der Ausgangspunkt in dem sich die haustechnischen Anlagen befinden. Von dort verzweigen sich alle notwendigen Leitungen zu den gewünschten Stellen im Gebäude. Der Platzbedarf der Anlagen sowie die Leitungs- und Trassenführung benötigen ausreichend große Flächen und sollten bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden. Das folgende Kapitel soll Ihnen einen Überblick über die sich im Heizraum befindenden gängigen Bauteile geben. Bei kleineren Gebäuden und in Abhängigkeit des Heizmediums, können oftmals die erforderlichen Platzverhältnisse der haustechnischen Systeme recht kompakt ausfallen, sodass die Notwendigkeit eines Technikraumes unter Umständen sogar entfallen kann.


 

Trinkwasser Hauptleitung Eingang

Die Hauptleitung des Trinkwassers wird bis in den Heizraum verlegt. Bis dahin liegt die Kompetenz beim örtlichen Trinkwasserkonsortium bzw. bei der Gemeinde. Noch vor dem Trinkwasserzähler wird ein Schieber eingebaut, um die Trinkwasserversorgung komplett absperren zu können.


 

Trinkwasser Hauptzähler

An der Trinkwasserhauptleitung wird immer ein Wasserzähler montiert. Mittels dieser Wasseruhr werden die Gebühren für das Trinkwasser und für das Abwasser berechnet. Die Ablesung erfolgt durch einen Gemeindebediensteten oder durch Funk-Fernablesung. Der Wasserzähler ist in der Regel Besitz des Trinkwasserkonsortiums bzw. der Gemeinde, daher liegt die Kompetenz für die Wartung oder den Austausch defekter Zähler bei ihnen.
Bei Mehrfamilienhäusern wird des Weiteren, in Abhängigkeit von der gewählten Heizungsart, pro Wohneinheit ein Wasserzähler auf der Trinkwasserleitung und eventuell ein weiterer Zähler auf der Leitung des sanitären Warmwassers installiert.

Trinkwasserverteiler in Bauphase Trinkwasserverteiler mit Isolierung nach Beendigung der Arbeiten

Nicht nur Warmwasserrohre werden isoliert, um Wärmeverluste zu minimieren, sondern auch die Kaltwasserleitungen werden isoliert, um die Bildung von Kondenswasser zu verhindern.


 

Trinkwasserfilter und Druckregler

Nach dem Wasserzähler folgt ein Filter, der eventuelle Verunreinigungen fernhält, gefolgt von einem Druckregler. Die Trinkwasser-hauptleitungen können oftmals einen hohen Druck aufweisen (ca. 10 bar bis 15 bar), dieser darf jedoch nicht ungebremst in die thermo-sanitären Anlagen eines Gebäudes geleitet werden, da diese nicht für solch einen hohen Druck ausgelegt sind. In einem Wohngebäude liegt der Druck in den Leitungen bei ungefähr 3 bar bis 3,5 bar.


 

Trinkwasserverteiler

Die Trinkwasserhauptleitung wird nun aufgrund der Gebäudeeigenschaften in mehrere Trinkwasserleitungen verteilt.

  • Füllleitung der Heizanlage
  • sanitäre Kaltwasser
  • sanitäre Warmwasser
  • eventuelle Gartenbewässerung

Diese Verteilung stellt die Regel bei einfachen Einfamilienhäusern dar. Bei Mehrfamilienhäusern hängt die Verteilung von der gewählten Heizungsart und von weiteren individuellen Bedürfnissen ab und kann demnach aufwändiger ausfallen.

 


 

Zuleitung Treibstoff bzw. Schnecke oder Gebläse für Biomasse-Beschickung

Im Kapitel Heizungstypen im Detail haben wir eine Vielzahl von Heizungstypen, in Abhängigkeit zum jeweiligen Heizmedium erläutert. Um die Heizung anzutreiben, bedarf es kontinuierlich Treibstoff, Biomasse oder elektrischen Strom.

Erdgas und Flüssiggas Gasleitung als Zuleitung
Heizöl Vor- und Rücklaufleitung von und zum Öltank
Pellets Kunststoffrohr vom Pellet-Tank oder Pellet-Raum, wobei die Pellets in der Regel mit Gebläse bis in die Heizung transportiert werden
Hackschnitzel Schneckenförderanlage vom Lagerraum bis in die Heizanlage
Stückholz händischer Transport vom Stückholzlager bis in den Heizkessel
Wärmepumpe Stromleitung

 


 

Heizanlage

Erläuterungen zu den unterschiedlichen Heizanlagen finden Sie unter dem Kapitel Heizungstypen im Detail.


 

Druckausgleichsbehälter

Jede Warmwasserheizung benötigt einen Druckausgleichsbehälter, um den Druck in der Heizanlage und in den Heizungsrohren stets konstant zu halten. Die auftretenden Druckunterschiede entstehen aufgrund der Volumenveränderung des Wassers bei unterschiedlichen Temperaturen.


 

Boiler

Ein Boiler findet rein für die Aufbereitung von sanitärem Warmwasser Anwendung. Kaltes Trinkwasser fließt in den Boiler und wird zu sanitärem Warmwasser erwärmt. Die Erwärmung des Wassers im Boiler kann unterschiedlich erfolgen:

  • Wärmetauscher mittels geschlossenem Warmwasser-Kreislauf vom Heizkessel kommend
  • elektrische Heizspirale
  • Kombination aus beidem
  • Sonnenkollektoren: Die Erwärmung des sanitären Wassers kann auch mittels Sonnenkollektoren erfolgen, jedoch empfiehlt es sich, diese mit einem Pufferspeicher zu kombinieren. Somit kann die überschüssige Sonnenenergie auch als Heizunterstützung zum Beheizen des Gebäudes verwendet werden.

Bei geringem Warmwasserbedarf für beispielsweise Einfamilienhäuser können auch Durchlauferhitzer in Erwägung gezogen werden. Diese erwärmen das Trinkwasser erst bei Bedarf. Durchlauferhitzer können mit der Wärme des Heizkessels betrieben werden oder es sind strombetriebene Durchlauferhitzer, so wie man sie unter den Waschbecken kennt.

Die Größe der Boiler hängt hauptsächlich vom Warmwasserverbrauch ab. Ein Einfamilienhaus kommt mit einem Boiler von ca. 300 Liter bis 500 Liter aus.


 

Puffer

Ein Puffer bzw. Pufferspeicher ist ebenfalls ein mit Wasser befüllter Behälter, jedoch dient dieser nicht nur der Aufbereitung des Warmwassers. Ein Pufferspeicher speichert die ihm zugeführte Wärme und gibt diese je nach Bedarf zur Erwärmung des sanitären Warmwassers UND/ODER für das Heizen der Wohnräume wieder ab. Ein Pufferspeicher ist in mehrere Zonen unterteilt. Durch die Schwerkraft steigt das warme Wasser auf und das kalte Wasser sinkt ab.

Die Erwärmung des Speichermediums (Wasser) im Puffer kann durch unterschiedliche Wärmequellen kombiniert erfolgen. An einen Pufferspeicher können mehrere Wärmequellen angeschlossen werden. Einzeln oder zusammen geben diese Wärmequellen dann die erzeugte Wärme über einen Wärmetauscher an das Wasser in der unteren (kalten) Zone des Pufferspeichers ab. Diese Wärmequellen können beispielsweise eine Heizzentrale, eine Solarthermieanlage oder elektrische Heizstäbe angeschlossen an eine Photovoltaikanlange sein. In der oberen (warmen) Zone des Puffers sind die Wärmetauscher des sanitären Warmwassers und des Heizkreislaufes eingebaut, welche je nach Bedarf die Wärme dem Pufferspeicher entziehen.

Pufferspeicher eigenen sich gut in Kombination mit schlecht regelbaren Energiequellen, wie beispielsweise Holzkesseln, Holzöfen und Sonnenkollektoren. Des Weiteren sind Pufferspeicher ein MUSS, sobald mehrere Wärmequellen in Kombination zum Beheizen des Gebäudes erwünscht sind. Beispielsweise Heizkessel zusammen mit Sonnenkollektoren oder in Verbindung mit einem Heizkamin.

Die Größe des Pufferspeichers hängt vom Energiebedarf und von den Energiequellen ab, die den Puffer speisen. Für ein Einfamilienhaus kommen Puffer mit circa 2.000 Liter Volumen zum Einsatz. Je nach Situation kann dieser auch kleiner oder größer ausfallen.


 

Warmwasserverteilung (sanitäres Wasser)

Die Verteilung des sanitären Warmwassers (Waschbecken, Dusche, Badewannen) erfolgt unterschiedlich in Abhängigkeit der Gebäudeeigenschaften.

Bei Einfamilienhäusern ist eine Warmwasserleitung für den gesamten Wohnbereich ausreichend, da man die Verteilung mit Hilfe von T-Stücken ausführt und versucht, die Leitungen so kurz wie möglich zu halten. Grund dafür ist die Reduzierung der Wartezeiten und der Wärmeverluste. Unter Umständen kann die Verteilung bereits im Heizraum erfolgen, indem man beispielsweise pro Wohneinheit oder Stockwerk eine Warmwasserleitung vorsieht.

Bei Mehrfamiliengebäuden hängt es davon ab, welche Heizungsart gewählt wurde. Liegt eine zentralisierte Heizung vor, so sollte die Möglichkeit geschaffen werden, pro Wohneinheit einen Wasserzähler installieren zu können, um die Abrechnungen korrekt durchführen zu können. Ratsam ist es, die Wasserzähler so nah wie möglich am Verbraucher zu installieren, d.h. direkt in oder vor der Wohneinheit, um wiederum die Wartezeiten und Wärmeverluste gering zu halten.

Bei Etagenheizungen entfällt dieses Thema, da die Warmwasseraufbereitung pro Wohneinheit mittels eigener Heizung erfolgt. Die Warmwasserverteilung erfolgt in diesem Fall ab der Etagenheizung, so wie bereits erläutert, mit Hilfe von T-Abzweigungen entlang der jeweiligen Wasserhähne.


 

Heizkreisverteiler

Die Heizkreisverteilung erfolgt ebenfalls in Abhängigkeit der Gebäudeeigenschaften unterschiedlich.
Dies können Sie im Kapitel Heizverteilung genauer nachlesen

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