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Wissenswertes

Begriffe des Zimmermanns

Speziell die Dachstühle haben aufgrund ihrer Formen und Bauteile eigene Bezeichnungen, welche wir Ihnen hier grafisch darstellen.

Dachformen:

Begriffe des Daches im Detail:

aufwendig gestaltetes Stirnbrett Lüftungsgitter zur Dachentlüftung Traufbrett mit Belchverkleidung, sowie Schneefanghaken am Dach

 


 

Schneelast und Statik

Seit einigen Jahren herrscht in Italien die Pflicht, auch Konstruktionen aus Holz statisch nachzuweisen und im zuständigen Amt im Bozen zu hinterlegen. Die Berechnung der Schneelasten und die Bemessung der Holzbauteile muss gemäß der geltenden italienischen Norm durchgeführt werden. Die relativ großen Querschnitte von Holzbauteilen bei „berechneten“ Dächern liegen hauptsächlich an den Vorgaben der Normen, nicht an den „freien“ Entscheidungen des Statikers.

 

Holzkonstruktionen folgender Bauart müssen statisch berechnet werden:

  • Holzhäuser
  • Dachstühle
  • Flugdächer
  • Holzüberdachungen

Die Schneelast hängt in erster Linie von der Höhenlage der Baustelle ab.

Höhenlage Schneelast
500m ü.d.M. ca. 200 kg/m²
1.000m ü.d.M. ca. 300 kg/m²
1.500m ü.d.M. ca. 600 kg/m²

Für Baustellen über 1.500m ü.d.M. liegt es im Ermessen des Statikers, die Schneelast anzunehmen.

Ein Meter Schneehöhe kann zwischen 50kg/m² und 500kg/m² wiegen.
Dichte von Schnee:

  • trockener Pulverschnee:
50 kg/m³
  • nasser Neuschnee:
200 kg/m³
  • verdichteter Schnee am Boden liegend, je nach Alter und Witterungsverhältnissen:
500kg/m³

 

Sollten Sie oder Ihr Projektant sich nicht sicher sein, ob für die Holzkonstruktion, welche Sie errichten möchten, eine Statik erforderlich ist oder nicht, so lassen Sie diese zumindest von einem Statiker vordimensionieren. So erhält die Holzkonstruktion die von der Norm vorgeschriebenen Eigenschaften und sollten Sie nachträglich eine offizielle Statik benötigen, so lässt sich diese problemlos nachreichen.

 


 

Luftdichtes Abkleben

In der Holzbauweise ist die luftdichte Ausführung ein heikles Thema, daher möchten wir an dieser Stelle einige Punkte dazu erläutern. „Luftdicht“ bedeutet nicht diffusionsgeschlossen, Wasserdampf (Luftfeuchtigkeit) kann auch bei “Luftdichtheit” weiterhin durchdringen.

Mit „luftdicht“ meint man:

  • Frei von kleinen Öffnungen und Spalten in der Außenfassade, wo der Austausch von kalter und warmer Luft erfolgt und somit eine konstante Auskühlung des Gebäudes statt findet.

In der Massivbauweise ist dieser Sachverhalt kaum ein Thema, da die Putzlagen die Luftdichtheit gewährleisten, sei es generell an den Außenwänden, als auch an den Fenstern und Türen, da die Putzlagen bis an die Blindstöcke aufgetragen werden. Um die Luftdichtheit in der Holzbauweise zu gewährleisten, müssen jegliche Übergänge luftdicht abgeklebt werden.

 Folgende Arbeiten müssen ausgeführt werden:

  • Arbeitsfugen zwischen den einzelnen Wandbauteilen abkleben
  • Spalt zwischen Wänden und Blindstöcken abkleben
  • Windfolien luftdicht abkleben
  • Wanddurchbrüche und Bohrungen (Elektrokabel) luftdicht ausführen
  • luftdichte Wandelemente verwenden
  • Installationsschlitze in Außenwandelementen können die Luftdichtheit der Wandelemente beeinträchtigen (z.B. bei Brettsperrholzplatten)

 

Abkleben von Fugen zwischen zwei Bauteilen. Abkleben von Öffnungen in der Gebäudehülle. Abkleben der Unterdachbahn (diffusionsoffene Windfolie) gewährleistet die Luftdichtheit zwischen Massivbauteile und Dachkonstruktion.

Die Folgen von undichten Stellen sind:

  • Wärmeverlust
  • Schimmelbildung an den Fehlstellen

 

achtung_var Der Blow-Door Test überprüft am fertigen Gebäude die Luftdichtheit. Besteht das Gebäude den Blow-Door Test nicht, so kann die Suche nach undichten Stellen und deren Beseitigung arbeitsintensiv und kostspielig werden. Eine kompetente Arbeitsausführung ist daher unerlässlich. Die Unternehmen müssen eine korrekte Ausführung gewährleisten. Die Kosten für die Beseitigung der undichten Stellen sollten vom Unternehmen getragen werden, welches den Schaden verursacht hat.

 Tippwalter

 


 

Anheben bestehender Dächer

Eine innovative und außergewöhnliche Art Dachböden zu erhöhen, besteht im Anheben der Bestandsdächer, ohne diese schichtweise abzubauen und nach erfolgter Aufhöhung der Außenmauern wieder Schicht für Schicht zu aufzuauen.

Mit Hilfe von Hydraulikzylindern wird die gesamte Dachkonstruktion in einem Stück, Zentimeter für Zentimeter, bis zur neuen Wunschhöhe angehoben.

Die Dachbodenerhöhung lässt sich in wenigen Tagen und mit mäßigen Vorbereitungsarbeiten durchführen.

Vorab müssen jegliche Verbindungen zwischen Dach und Gebäude „gelöst“ werden:

  • Lösen der Übergänge zwischen Wänden und Dach im Inneren sowie an den Fassaden
  • Schornsteine, Lüftungskamine und Lüftungsrohre abdecken und freimachen
  • Antennenkabel trennen
  • Regenfallrohre lösen

Die Hydraulikzylinder müssen in statisch relevanten Punkten platziert werden und in der nachfolgenden Hebephase muss für die Stabilität der Dachstruktur gegen horizontal einwirkende Kräfte (Wind) Sorge getragen werden. Sobald das Dach die gewünschte Höhe erreicht hat, folgt die Ausfachung der entstandenen Wandöffnungen in der gewünschten Bauweise, Holz- oder Ziegelbauweise.

Weitere Informationen finden Sie z.B. bei folgendem Unternehmen:

Baumgartner Rooftec
Weg zur Platte 3, Raas
I-39040 Natz Schabs (BZ)
info@rooftec.it

 


 

Liebe zum Detail

Nicht zu vergessen sei die Schönheit von Holz und wie man diese zur Geltung bringen kann. Nicht alles muss tragend und eckig sein, hier ein paar Beispiele, wie man Holz bearbeiten kann.

Vorköpfe der Pfetten und Sparren

Dem Bauherrn steht die Wahl frei wie die Vorköpfe der Pfetten und Sparren gestaltet werden sollen.

Die Möglichkeiten variieren zwischen Einfach- bzw. Zweifach-Schnitten und aufwendig geschweiften Ausführungen.

Hier ein paar Beispiele für Sie.

Der Bauherr hat auch die Möglichkeit, selber eine Ausführung zu entwerfen. Der Kreativität sollen keine Grenzen gesetzt werden.


 

Materialberechnung

Die Verrechnung der Zimmermannsarbeiten erfolgt je nach Bauteil entweder in Kubik- oder Quadratmetern:

Pfetten, Stützen, Brettschichtbinder und im Allgemeinen Kanthölzer werden nach Kubikmeter verrechnet. ( Querschnitt x Länge)
Verkleidungen, Schalungen, Folien, Lattungen, Platten usw. werden nach Quadratmetern verrechnet (Länge x Breite).
Sparren Bei den Sparren lassen sich beide Varianten anwenden. Die sogenannte Sparrenlage wird nach Quadratmetern (m²) verrechnet, dies funktioniert jedoch nur, wenn die Abmessungen und Achsabstände der Sparren über die gesamte zu verrechnende Dachfläche identisch sind.
Bei Systemdächern (wie bei den meisten Wohnhäuser der Fall) ist die Verrechnung mittels Sparrenlage nach Quadratmetern nicht geeignet, hier wird die Angabe und Verrechnung nach Kubikmetern empfohlen.
Bei landwirtschaftlichen Gebäuden und einfachen Überdachungen kann die Verrechnung der Sparrenlage ohne weiteres pro Quadratmeter erfolgen, die Querschnitte und Achsabstände der Sparren müssen dennoch bekannt sein.
Wir freuen uns über Kommentare und Korrekturvorschläge: