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Zwischendecken

Die Decken bzw. Zwischendecken unterteilen die einzelnen Geschosse. Sie bilden den Kern und sind somit das tragende Bauteil. Oberseitig befindet sich der Fußbodenaufbau der für jedes Geschoss individuell gestaltet werden kann. Unterseitig werden die Rohdecken meist durch Abhangdecken verkleidet um Installationen von Elektro und Lüftung nicht sichtbar zu lassen. Es gibt viele Varianten und Ausführungsmöglichkeiten, die Wahl der passenden Decke anhand einiger Kriterien ist nicht allzu schwierig.

Der Baumeister kann Ihnen folgende Varianten an Decken in Massivbauweise anbieten und ausführen:


 

Ziegeldecke

In den 60er- und 70er Jahren löste die Ziegeldecke die altbewährte Holzbalkendecke fast gänzlich ab. Stahlbetonträger, sogenannte „travetti“, wurden in regelmäßigen Abständen verlegt und dazwischen wurden die Ziegelsteine eingefügt. Zur vollständigen Stabilisierung der Decke folgte eine dünne Betonschicht, der sogenannte Aufbeton.

Vorteil der Ziegeldecke war zur damaligen Zeit die praktische Verlegeart und der geringe notwendige Anteil an Aufbeton. Da der Beton vor Ort hergestellt werden musste und in mühseliger Handarbeit eingebaut wurde, war die Ziegeldecke mit den vorfabrizierten Stahlträgern eine große Erleichterung. Nachteil der damaligen Ziegeldecke war der geringe Schallschutz, was noch immer in Altbaugebäuden zu „hören“ ist.

Ziegeldecken eignen sich gut bei regelmäßigen Grundrissformen, d.h. rechteckige Räume mit beidseitiger Auflagermöglichkeit auf tragenden Wänden.

Moderne Ziegeldecke

Ziegeldecken werden nach wie vor angeboten und ausgeführt. Der Baustoffhandel bietet heutzutage schwerere Ziegelbausteine, welche in Kombination mit einer höheren Aufbetonschicht akzeptable Schallschutzwerte erreichen.

z.B. Schallschutzziegeldecke dB+ gesehen bei Bauexpert.


 

Ortbetondecke

Die Ortbetondecke, umgangssprachlich besser als Massivbetondecke bekannt, besteht, wie der Name schon sagt, gänzlich aus Ortbeton bzw. Lieferbeton. Das hohe Gewicht dieser Deckenart wirkt sich positiv auf den Schallschutz zwischen den Geschossen aus.

Ortbetondecken lassen sich außerdem kreuzweise bewehren, was eine zweiachsige Tragwirkung der Decke zur Folge hat und somit komplizierte Grundrissformen ermöglicht und größere Spannweiten (Abstände zwischen den tragenden Bauteilen) erlaubt.

Durch Großflächen-Deckenschalungen lassen sich diese Decken schnell ausführen, was sich wiederum positiv auf den Preis auswirkt.Diese Deckenart hat sich in den letzten Jahren stark durchgesetzt und ist derzeit die meistverbreitete Deckenart.

Tipp Elektroinstallationen:

A) Leerrohre können vor dem Betonieren in die Decke eingelegt werden:

  • Die Position der Lampen sollte bekannt sein.
  • Der Elektriker muss bereits in der Rohbauphase beauftragt werden.
B)  Leerrohre für die Lampen durch die Decken bohren:

  • Sollte am besten vermieden werden, da das Durchbohren der Decke zur Schallübertragung zwischen den Geschossen führen kann.
  • In Mehrfamilienwohnungen ist  zudem die Decke von einem Wohnungsbesitzer gleichzeitig der Boden für den oberen Nachbarn. Sollte der Besitzer der oberen Wohnung zu einem späteren Zeitpunkt die Böden inklusive der Unterböden entfernen, so ist die Gefahr von Beschädigungen an Leitungen sehr hoch, deshalb sollte die Verlegung von Leerrohren vermieden werden. Schäden sind zwar leicht behebbar, jedoch unangenehm.
C)  Installationsebene an der Deckenunterseite mit Hilfe von XPS-R-Platten:

  • Schalung herstellen
  • 2 – 3cm dicke XPS-R-Platte einlegen
  • Bewehrung verlegen
  • betonieren
  • Nach dem Ausschalen bietet die XPS-Platte eine perfekte Installationsebene für die Leerrohre der Beleuchtungskörper.
Die Vorteile diese Methode:
  • die Position der Lampen muss noch nicht definiert sein
  • die Decke muss nicht durchgebohrt werden
  • der Elektriker muss nicht schon unbedingt in der Rohbauphase feststehen
  • gute Haftbrücke zum Auftragen des Deckenputzes

 

Plattendecke

Eine Plattendecke oder auch Elementdecke, besteht aus einem bewehrten Betonfertigteil (Betonplatte 4-6cm), welches vom Fertigteilwerk auf die Baustelle transportiert und vor Ort eingebaut wird. Zusammen mit der oberen Ausbetonschicht, die erst auf der Baustelle hergestellt wird, entsteht die fertige Deckenkonstruktion.

Vorteile dieser Deckenkonstruktion sind das Wegfallen einer Schalung, die schnelle Verlegung, der geringere Unterstützungsaufwand sowie eine glatte, saubere Untersicht, welche unter Umständen roh belassen werden kann. Trotz der Fertigteileigenschaft ist diese Deckenart dennoch flexibel.

Die Standardbreiten von Elementdecken betragen 120cm bzw. 240cm. Eine Plattendecke, welche gänzlich mit Ortbeton, also ohne gewichtsreduzierende Styroporkörper, ausbetoniert wird, ist im Endergebnis der Massivbetondecke nahezu gleichzustellen.

 

Plattendecke mit Styroporeinleger

Bei diesem Deckentyp werden gewichtsreduzierende Styroporkörper bereits im Fertigteilwerk eingelegt und auf der Baustelle mit einer Ortbetonschicht eingedeckt.

Vorteil dieser Bauweise ist die Gewichtsreduzierung, sofern diese wiederum einen maßgeblichen Vorteil aus statischer Sicht mit sich bringt. Ein weiterer positiver Aspekt, im Vergleich zu einer voll ausbetonierten Decke, ist eine geringe Preisersparnis bei gleicher Traglast.

Nachteile können entstehen, sobald sich die Styroporkörper mit Wasser vollsaugen, z.B. bei Niederschlägen vor dem Einbau der deckenden Ortbetonschicht. Das Wasser tritt dann zu einem späteren Zeitpunkt durch die Unterseite der Decke aus und verursacht Wasserflecken oder Schäden an der Abhangdecke. Abhilfe für wassergesättigte Styroporkörper können Bohrungen an der Unterseite der Decke schaffen. An diesen Stellen fließt das Wasser dann noch in der Rohbauphase kontrolliert ab.

 

Plattendecke mit Ziegeleinleger

Anstatt Styroporeinleger werden Ziegelsteine als Gewichtsreduzierung eingelegt.

 

Plattendecke mit Ziegelsplitter- oder Blähtonschicht an der Unterseite

An der Unterseite der Plattendecke wird bereits ab Werk eine zwei bis drei Zentimeter dünne Schicht, bestehend aus Ziegelsplittern oder Blähton, vorgesehen.

Diese Schicht dient hauptsächlich als Installationsebene für die Verlegung der Elektroleerrohre, da sich Kanäle problemlos für die Leitungsverlegung spitzen lassen. Außerdem bietet die raue Oberfläche einen guten Haftgrund für den nachträglichen Deckenputz.Diese Ausführung lässt sich ohne weiteres auch mit den Styropor- oder Ziegeleinlegern kombinieren.

 

Selbsttragende Plattendecken

In spezifischen Fällen kann die Unterstützung von Zwischendecken ein Problem darstellen, z.B.: sehr hohe Räume oder empfindliche Bodenbeläge, welche keinen zusätzlichen Druck von den aufliegenden Unterstützungen aufnehmen können (z.B. bei Aufstockungen von bestehenden Gebäuden).

Abhilfe können selbsttragende Plattendecken schaffen, welche so konzipiert und berechnet sind, dass sie die vor Ort eingebaute Aufbetonschicht aufnehmen können, ohne jegliche Unterstützung vorsehen zu müssen.

Selbsttragende Plattendecken sehen auf den ersten Blick wie klassische Plattendecken aus, die Stärke der Grundplatte beträgt jedoch ungefähr die Hälfte der fertigen Deckenstärke und die in der Platte enthaltene Bewehrung und die Gitterträger sind den Anforderungen entsprechend stärker vorgesehen.

Fertigteilplatte + Aufbeton = fertige DeckenstärkeBeispiele: 8cm + 8cm = 16cm (weitere Stärken sind nach Abhängigkeit der statischen Anforderungen möglich)Die Standardbreite der Elementdecke beträgt 120cm.

 

Hohldielendecke

Diese Deckenbauweise besteht aus bewehrten, vorgespannten Betonfertigteilen. Hohldielendecken eignen sich aufgrund der optimalen Traglasteigenschaften und des reduzierten Eigengewichts (dank der Hohlräume) für große Spannweiten und kommen daher vermehrt für den Bau von Industriehallen und landwirtschaftlichen Garagen zur Anwendung.

Hohldielendecken werden schalungs- und unterstützungsfrei verlegt, daher ist die Realisierung mit geringem Zeitaufwand verbunden.Für die Verlegung der Elemente auf der Baustelle ist meist ein Autokran erforderlich, da das hohe Gewicht der einzelnen Bauteile für durchschnittliche Baukräne nicht zu bewältigen ist.

Für die Realisierung von Stahlbetondecken mit Spannweiten ab 6m – 7m wird die Anwendung von Hohldielendecken zunehmend interessant. Möglich sind Deckenspannweiten bis 15m und mehr. Jedoch sinkt mit steigender Spannweite die zulässige Auflast und zudem muss aufgrund des Eigengewichts mit hohen Transportkosten gerechnet werden. Hohldielendecken mit einer Länge bis maximal 13,5m sind durchaus akzeptabel, darüber hinaus sollte mit einem Fachmann eine passende Lösung besprochen werden.

Hohldielendecken kommen im Wohnungsbau nur vereinzelt zur Anwendung.

Informationen zu Decken in Holzbauweise erhalten Sie unter Bauberatung Zwischendecken oder unter Bauberatung Zimmermann.

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