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Trockenbauarbeiten

Die Trockenbauarbeiten umfassen hauptsächlich das Herstellen von Trockenbauwänden, Trockenputzen, Vorsatzschalen aus z.B. Gipsplatten und Bodenaufbauten in Trockenbauweise, wie man sie z.B. in der Holzbauweise verwendet.

Gipskartonwände

Gipskartontrennwand mit einfachem Ständerwerk

Gipskartonwände werden als nicht tragende Trennwände ausgeführt. Sie können sowohl in der Massivbauweise als auch in der Holzbauweise zur Anwendung kommen. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen einfachem und doppeltem Ständerwerk und der daraus resultierenden Wandstärke.

Die tragende Unterkonstruktion der Trockenbauwände wird in der Regel aus verzinkten Stahlblechprofilen hergestellt, wobei Holzunterkonstruktionen nicht ausgeschlossen sind. Bei Holzunterkonstruktionen ist lediglich auf die Feuchtigkeitsempfindlichkeit der Kanthölzer zu achten, da eine Volumenveränderung der Holzlatten bei Feuchtigkeit zu leichten Unebenheiten und Rissbildungen der Gipskartonoberflächen führen kann.

Preislich unterscheiden sich Unterkonstruktionen aus Stahlblechprofilen und Kanthölzer kaum. Der Aufbau mit Stahlblechprofilen ist etwas schneller als der mit Kantholz. Die Stärken der Blechprofile für die Unterkonstruktion liegen bei 50mm, 75mm und 100mm. Üblich für den Bau von Gipskartontrennwänden mit einfachem Ständerwerk sind Profile mit einer Stärke von 75mm. Müssen Abflussrohre durch die Gipskartontrennwände geführt werden oder sind aus einem anderem Grund größere Zwischenräume erwünscht, verwendet man breitere Stahlblechprofile mit bis zu maximal 150mm Stärke.

Der Zwischenraum dient als Installationsebene für Elektrorohre und thermo-sanitäre Leitungen. Anschließend wird er mit Mineralwolle verfüllt, um die Schallübertragung zu reduzieren. Die beidseitige Beplankung erfolgt in der Regel mit zwei zueinander versetzt verlegten Gipskartonplatten mit einer Stärke von jeweils 12,5mm. Die doppelte Beplankung ist stabiler und lässt sich ebener verlegen, als einfache Beplankungen mit nur einer Wandbauplatte, egal, ob Gipskarton-, Gipsfaser- oder Zementbauplatten verwendet werden. Insgesamt ergeben Gipskartontrennwände mit einfachem Ständerwerk eine Aufbaubreite von 12,5mm.

Informationen zu der Oberflächenbehandlung, Spachtelung, Verputz und Anstrich finden Sie hier.

 

Gipskartontrennwand mit doppeltem Ständerwerk

Die Akustikwerte von Gipskartontrennwänden mit einfachem Ständerwerk sind bereits recht gut, sogar besser, als Trennwände aus 12cm Hochlochziegeln. Sind höhere Schallschutzanforderungen an die Trennwand gesetzt, so können Gipskartontrennwände mit doppeltem Ständerwerk Abhilfe schaffen. Es handelt sich dabei, wie bei der Gipskartontrennwand mit einfachem Ständerwerk, um eine nichttragende Trennwand.
Ein Schnitt durch die Konstruktion zeigt den Aufbau, bestehend aus beidseitiger doppelter Beplankung, doppeltem Ständerwerk aus verzinkten Stahlblechprofilen und einer Gipskartonplatte in der Mitte der Trennwand, als Zwischenraumdämmung wird entweder Glas- oder Steinwolle verwendet. Der gesamte Aufbau erreicht eine Wandstärke von 22,5cm.

 

Informationen zu der Oberflächenbehandlung, Spachtelung, Verputz und Anstrich finden Sie hier.

 


 

Trockenputz

Unter Trockenputz versteht man die Befestigung einer Bauplatte direkt an der Wand, ohne Installationsebene. Dies kann in der Ziegel- und Betonbauweise als Alternative zu gespachtelten Putzlagen gewählt werden oder in der Holzbauweise als Alternative zu Vorsatzschalen.
Als Bauplatten können unterschiedliche Typen Anwendung finden, je nach Raumnutzung, Untergrundeigenschaften und Anforderungen an den Trockenputz.Ziegel- und Betonbauweise:
In der Regel wird eine Lage Gipskartonplatten (12,5mm) mit Gipsmörtel an den Untergrund befestigt und die Fugen werden mit Fugenstreifen und Fugenspachtelung glatt gezogen. Anschließend folgt die Oberflächenbehandlung.
Trockenputz, so wie eben beschrieben, findet wenig oder kaum Anwendung. Eher wird zur Vorsatzschale gegriffen.Brettsperrholz-Bauweise: (laut Bild links)
In der Holzbauweise findet Trockenputz etwas häufiger Anwendung. Die Bauplatte wird dabei direkt auf die Holzunterkonstruktion verschraubt. Die eventuell vorhandenen Installationen können in diesem Fall in, im Holz eingefrästen, Kanälen verlegt werden.
Anschliessend werden die Fugen mit Fugenstreifen und Fugenspachtelung glatt gezogen, gefolgt von der Oberflächenbehandlung. Mehr dazu hier.

 


 

Trockenbau-Vorsatzschale

Die Trockenbau-Vorsatzschale besteht aus einer Unterkonstruktion und einer ein- bzw. zweilagigen Beplankung. Die Unterkonstruktion kann mit verzinkten Stahlblechprofilen oder mit Holzlatten ausgeführt werden und dient gleichzeitig als Installationsebene für Elektrorohre und thermo-sanitäre Leitungen. Trockenbau-Vorsatzschalen finden sowohl in der Massivbauweise auf Betonwänden, als auch in der Holzbauweise auf Brettsperrholzwänden (X-Lam) oder auf Holzwänden in Ständerbauweise, Anwendung.
Die Wahl der Unterkonstruktion, ob Stahlblechprofile oder Holzlatten, liegt tendenziell bei ersterer in der Massivbauweise und letzterer in der Holzbauweise, jedoch spricht nichts dagegen, die Anwendung auch anders zu wählen. Als Beplankung finden Bauplatten jeglicher Art Anwendung. In der Regel wird eine doppelte Beplankung mit Gipskartonplatten (2 x 12,5mm) verwendet, gefolgt von der Oberflächenbehandlung. Mehr zu der Oberflächenbehandlung finden sie hier.

 


 

Abgehängte Decke

Abgehängte Decken werden mit Hilfe von verzinkten Stahlblechprofilen und Distanzhaltern an der Decke befestigt. Der Zwischenraum zwischen Rohdecke und Deckenbauplatten kann als Installationsebene dienen und je nach Bedarf mit schallabsorbierender Mineralwolle verfüllt werden.

Ist eine abgehängte Decke vorgesehen, um nur die Elektroinstallationen und Beleuchtungskörper unterzubringen, so reicht eine Unterkonstruktion aus Stahlblechprofilen, welche direkt an die Decke geschraubt werden, ohne Distanzhalter anwenden zu müssen. Die Aufbauhöhe wäre in diesem Fall nur 7-9,5cm. Voraussetzung ist eine ebene Deckenunterseite.
Werden größere Zwischenräume benötigt, um z.B. Lüftungskanäle unterzubringen bzw. soll die Deckenhöhe von sehr hohen Räumen reduziert werden, müssen die Stahlblechprofile mit Hilfe von Abhängern in der gewünschten Höhe befestigt werden. Bei abgehängten Decken folgt auf die Unterkonstruktion eine einzige Gipskartonplatte bzw. Schallschutz- oder Brandschutzplatte, je nach Anforderungen an die Decke. Diese ist etwas dicker (2cm) als die Wandbauplatten.

 

Informationen zu der Oberflächenbehandlung, Spachtelung, Verputz und Anstrich siehe hier.

 


 

Einlagige oder zweilagige Beplankung

Die Wahl zwischen einer ein- bzw. zweilagigen Beplankung hängt einerseits vom Bauteil selbst sowie von der gewählten Bauplatte und von der Raumnutzung ab.

 

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Alternative Bauplatten je nach Anforderungen des Raumes, bzw. deren Nutzung
preiswerte Ausführung für Räume geringerer Bedeutung
Nachteile: geringe Stabilität/ (Fußtritt kann zum Bruch der Gipsplatte führen), schlechter Schallschutz, keine Garantie ebener Oberflächen

 

Für die Beplankung der Vorsatzschalen und der Trockenbauwände eignen sich im Allgemeinen zweilagige Beplankungen, die zueinander versetzt verlegt werden. Die Überlappung sorgt für mehr Stabilität und eine ebene Oberfläche.

 


 

Oberflächenbehandlung von Trockenbauwänden

In Abhängigkeit der Trockenbauplatte unterscheidet man den ersten Schritt der Oberflächenbehandlung:

  • Gipskartonplatten werden tendenziell nur an den Fugen mit Fugenstreifen und Fugenspachtelung glatt gezogen. Anschließend folgt eine Grundierung (Primer), welche als Haftgrund für den Anstrich oder für den Feinputz dient.
  • Zementfaserplatten werden hingegen an den Fugen mit Fugenstreifen und anschließend vollflächig verspachtelt. Die verspachtelte Oberfläche ist ohne weitere Behandlung bereit für den anschließenden Anstrich oder Feinputz.

Man unterscheidet drei Ausführungsmöglichkeiten:

Innenanstrich (kein Feinputz)
Die Oberfläche der fertigen Wand ist sehr glatt, wie die Kartonage der Gipskartonplatten. Die Übergänge der Bauplatten, sowie die Befestigungspunkte lassen sich geringfügig erahnen.
  Streich-, bzw. Rollputz (Quarzsandanstrich) und Innenanstrich
Streich- bzw. Rollputz ist eine Kombination aus Farbe und Quarzsand. Dieser verleiht der Oberfläche eine feine Oberflächenstruktur.
  Baukleber als Haftgrund auftragen, gefolgt von Feinputz und Innenanstrich
Die Oberfläche erhält die Struktur des gewählten Feinputzes. Die Übergänge der Bauplatten sind nicht zu erkennen.
Statt dem Baukleber kann ein Renovierputz zur Anwendung kommen (z.B. Röfix Renostar)
Als Feinputz eignet sich beispielsweise ein mineralischer Dünnschichtputz (z.B. Röfix 360)

Tippwalter

 

Weitere Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung wurden unter Oberflächenbeschichtungen erläutert:

  • Terrastone
  • Kunstharzspachtelung
  • Lehmputz
  • Stucco Veneziano
  • Spachtelputz – Glätt- Technik
  • Pandomo®
  • Mocem®

 Tippwalter

 


 

Bauplatten Typen

 Gipskartonplatten

Beschreibung

Gipskartonplatten bestehen aus einem Kern reinen Gipses und einer beidseitigen Kartonbeschichtung. Die beidseitigen Kartonagen verleihen den Platten die notwendige Stabilität. Standardstärken von Gipskartonplatten sind 12,5mm, diese werden in der Regel für Trockenbauwände zweilagig und für abgehängte Decke nur einlagig verlegt. Gipskartonplatten finden für nichttragende Innenwände, abgehängte Decken, Trockenputz und Vorsatzschalen Anwendung.

Zu beachten ist jedoch die Feuchtigkeitsempfindlichkeit von Gipskartonplatten. In feuchten Räumen muss daher zu Feuchtraum-Gipskartonplatten (in der Regel sind diese grün) bzw. zu Gipsfaser- oder Zementfaserplatten gegriffen werden.

Gelochte oder geschlitzte Gipsfaserplatten finden außerdem als Akustikdecken Anwendung. In Kombination mit einer Mineralwolle oder einem Kunststoffvlies, welche hinter den Platten verlegt werden, wirken die gesamte Konstruktion als Raumschalldämmung.

 Imprägnierte Bauplatten – Hydrogipsplatten

Beschreibung

Imprägnierte Bauplatten sind auch für den Laien anhand der grünen Farbe leicht erkennbar. Dort wo Feuchtigkeit zu vermuten ist, sollten normale Gipskartonplatten nicht angewendet werden, besonders nicht für Deckenverkleidungen, da die Feuchtigkeitsaufnahme die Platten immer schwerer werden lässt und somit die Deckenverbindungen versagen könnten. Der Einsatz imprägnierter Gipsbauplatten ist aber nur dort sinnvoll, wo effektiv Feuchtigkeit zu erwarten ist. Somit ist dies nicht automatisch für alle Nasszellen der Fall, beispielsweise macht die Anwendung in einem Tages-WC keinen Sinn, hingegen in Badezimmern (mit Badewanne oder Dusche) schon.

 Gipsfaserplatten

Beschreibung

Im Vergleich zu den Gipskartonplatten werden an dieser Stelle die Unterschiede zu den Gipsfaserplatten erläutert. Gipsfaserplatten bestehen aus mit Glasfaser, Zellulosefaser oder Kunststofffaser armiertem (verstärktem) Gips.Gipsfaserplatten im Vergleich zu Gipskartonplatten:

  • keine Kartonbeschichtung
  • bessere Stabilität
  • bessere Schallschutzwirkung
  • feuchtigkeitsbeständig auch ohne Imprägnierung, somit auch geeignet als Untergrund für Lehmputz
  • für Feuchträume geeignet
  • gute Brandschutzwirkung
  • als Estrich geeignetGipsfaserplatten sind teurer als Gipskartonplatten.

Durch die höhere Festigkeit eignen sich diese Platten besser für Wände, welche mit nachträglichen Lasten beansprucht werden, beispielsweise durch die Montage von Oberschränken, schweren Bildern, usw.

 Zementgebundene Platten

Beschreibung

Zementgebundene Platten liegen im Hinblick auf ihre Widerstandsfähigkeit noch eine Stufe höher. Sie sind absolut beständig gegen Wasser und Feuchtigkeit, sind frost-und witterungsbeständig und somit auch für Außenbereiche geeignet. Zementgebundene Platten eigenen sich für:

  • Feuchträume
  • Innenräume
  • als Fliesenuntergrund
  • Außenbereiche
  • als Trägerplatten für Verkleidungen (z.B. Natursteinverkleidungen)

Zementgebundene Platten sind schwer, d.h., sie haben eine hohe Dichte und sind wesentlich teurer, als Gipskartonplatten.

 Feuerschutzplatten

Beschreibung

Zum Schutz gegen Feuer können Stahl-, Holz- oder auch Stahlbetonbauteile mittels speziellen Gips-Feuerschutzplatten verkleidet werden. Je nach den gestellten Anforderungen muss das geeignete Produkt gefunden und die Verlegung gemäß Herstellerangaben durchgeführt werden.

 Bleikaschierte Platten (Strahl- und Schallschutz)

Beschreibung

Die bleikaschierten Gipsfaserplatten weisen durch ihre Bleieinlage ein hohes Eigengewicht auf. Diese Platten lassen keine Strahlen durch und finden somit hauptsächlich im medizinischen Bereich Anwendung. Das hohe Eigengewicht wirkt sich außerdem positiv in Hinblick auf den Schallschutz aus.

Gesehen bei Knauf.

 Akustik-Bauplatten

Beschreibung

Akustikbauplatten werden vorwiegend für den Bau von Akustikdecken als schallabsorbierende Bauteile ausgeführt. Dies wird hautsächlich in Büros und Räumen mit großen Menschenansammlungen vorgesehen, um den Raumschall zu dämpfen. Die Akustikplatten gibt es in unterschiedlichen Ausführungsvarianten, wobei sich die Ästhetik unterscheidet, nicht aber die Wirkung.

  • Gelochte oder geschlitzte Platten
  • Runde oder quadratische Löcher
  • Mit gleichmäßigem oder ungleichmäßigem Lochraster

Hinter den Akustikplatten wird meist zusätzlich Mineralwolle eingebracht, welche die Schallabsorbierung verstärkt.

 Schalldämm-Bauplatten (Decke)

Beschreibung

Abgehängte Gipskartondecken können als reine Verkleidung vorgesehen, aber auch in Kombination mit Schallschutzdämmplatten verbaut werden. Schallschutz darf nicht mit Raumschall verwechselt werden, so dienen die oben erläuterten Raumschall-Dämmplatten der Reduzierung des Raumschalls, hingegen reduzieren Schallschutzplatten den produzierten Schall hauptsächlich gegenüber den neben oder darüberliegenden Räumen.

Folgende Varianten können ausgeführt werden:

Mineral- bzw. Steinwolle wird im Hohlraum zwischen den Gipskartonplatten und dem dahinterliegenden Bauteil eingebaut.Bei Deckenverkleidungen kann auf Wunsch anstelle einer einlagigen Beplankung, eine zweilagige Beplankung gewählt werden, um die Schalldämmwirkung zusätzlich zu verbessern.
Spezielle Schalldämmplatten vom Typ Rockfon® Sonar®, welche als fertige Bauplatten an der zuvor montierten Decken-Rahmenkonstruktion verlegt werden. Die Platten bestehen meist aus Steinwolle und haben eine weiße strukturierte Unterseite. Gesehen bei Rockfon®. Sehen Sie auch das Video dazu.

 Schalldämm-Bauplatten (Wände)

Beschreibung

Soll hingegen ein hoher Schallschutz zwischen zwei Räumen oder zwei Wohneinheiten gewährleistet werden, so greift man zu Schallschutzbauplatten für den Bau der Trennwände. Je nach vorgeschriebener Schallschutzwirkung kann zwischen den unterschiedlichen Produkten am Markt gewählt werden. Je nach Anforderungen können diese Platten dann ein-, zwei-, oder dreilagig verlegt werden.
Die Hartgipsplatten GKFI „Knauf Diamant“ entsprechen beispielsweise diesen besonderen Eigenschaften. Außerdem punkten diese Bauplatten mit dessen Brandschutzeigenschaften, hohe Härte und Festigkeit, Feuchtebeständigkeit und hoher Dübelbelastbarkeit (z.B. Befestigung von Möbeln). Gesehen bei Knauf®.

 

 

 

 

 

Welche Bauplatte ist die Richtige?

Welche Bauplatte für den individuellen Einsatz exakt zu empfehlen ist, kann an dieser Stelle nicht gesagt werden, da eine Vielzahl von Produktvarianten auf dem Markt zu finden sind und die Entscheidung sogar für den Profi nicht leicht zu fällen ist.

Bekannte Hersteller von Bauplatten sind:

Knauf Gips KG
Fermacell GmbH
ROCKWOOL ROCKFON GmbH
Saint-Gobain Rigips GmbH

 

Ein Besuch auf deren Internetseiten gibt Ihnen einen Einblick in die Produktvielfalt.

 


 

Trockenbau-Unterböden

In den Tätigkeitsbereich des Trockenbauers fallen ebenfalls die Trockenbau-Unterböden und die Bodenbeläge. Allgemeine Informationen zu den Böden haben wir in einem eigenen Kapitel, den Bodenlegerarbeiten für Sie zusammengestellt

Somit verbleibt in diesem Kapitel das Thema Unterböden. Trockenbau-Unterböden kommen hauptsächlich in Holzbauweise zur Anwendung, können jedoch auch in Massivbauweise ausgeführt werden. In Aufbau und Funktion unterscheiden sich „Nass-Unterböden“ und Trockenbau-Unterböden nicht.

  • Wärmedämmung
  • Trennlage
  • Ausgleichsschicht
  • Trennlage bzw. Trittschalldämmung
  • Fußbodenheizung
  • Estrich
  • Bodenbelag

Die hier aufgelisteten Schichten erläutern wir nun im Einzelnen für den Trockenbau.

Wärmedämmung

Wärmedämmung ist nur dann notwendig, wenn das darunterliegende Stockwerk nicht beheizt wird. In der Holzbauweise empfiehlt sich die Anwendung von diffusionsoffenen Dämmmaterialien. Beispielsweise eignen sich Holzfaser-Bodendämmplatten sehr gut.

achtung_var In den Ausschreibungstexten der Unterböden in Trockenbauweise sind Wärmedämmung, Rieselschutz und Fußbodenheizung nicht inklusive, diese müssen in eigener Position ausgeschrieben werden.

Trennlage – Rieselschutz

Der Rieselschutz ist dann notwendig, wenn das Rieseln der Ausgleichsschüttung durch kleine Spalten und Ritzen vermieden werden soll. Z.B. könnte die feinkörnige Ausgleichsschüttung bei Holzbalkendecken durch die Fugen der Sichtschalung rieseln. Rieselschutzfolien sind diffusionsoffene Bahnen.

Sofern Brettsperrholzdecken (X-Lam) oder Brettschichtholzdecken zur Anwendung kommen, sind Rieselschutzfolien nur bedingt erforderlich, es könnten auch lediglich die Stöße abgeklebt werden, um ein Rieseln der Ausgleichsschüttung zu verhindern.

 

achtung_var In den Ausschreibungstexten der Unterböden in Trockenbauweise sind Wärmedämmung, Rieselschutz und Fußbodenheizung nicht inklusive, diese müssen in eigener Position ausgeschrieben werden.

Ausgleichsschicht (Trockenschüttung)

Die Ausgleichsschicht wird benötigt, um nach der Verlegung der Installationsrohre eine ebene Fläche für die Verlegung der nachfolgenden Schichten zu gewährleisten. In der Trockenbauweise kommen Marmorsplit, Blähton, Schaumglasgranulate, Recyclingmaterial und weitere Materialien in Form von Granulaten zur Anwendung.

Die Schichtstärke der Ausgleichsschicht ist von den Installationsrohren und Abwasserrohren abhängig:

5 bis 6cm geringe bis mäßige Anzahl an Installationsrohren.
6 bis 15cm und mehr mäßig bis hohe Anzahl an Installationsrohren, die Abflussrohre werden auf der Zwischendecke verlegt

Trennlage bzw. Trittschalldämmung

Trennlagen bzw. Trittschalldämmungen, wie man sie aus der Massivbauweise kennt, kommen in der Trockenbauweise nicht zur Anwendung, da einerseits die einzelnen Schichten der Trockenbauweise nicht untereinander verbunden werden und sich somit jede Schicht ohne den Einbau von Trennlagen spannungsfrei ausdehnen kann. Andererseits sollten alle Schichten des Unterbodens diffusionsoffen sein, somit sind Gummi- und Schaumstoffmatten als Trittschalldämmung nicht geeignet.

Die Empfehlung von diffusionsoffenen Trittschalldämmplatten führt zu Trittschalldämmplatten aus Holzfaserwerkstoffen.

Trockenestrich

Der Estrich ist eine tragende, feste Unterschicht, welche die Aufgabe hat, den Bodenbelag und die Nutzlasten der Räumlichkeiten zu tragen. In der Trockenbauweise finden Bauplatten Anwendung (z.B. Holzfaserplatten, Gipsfaserplatten, zementgebundene Bauplatten, Holzspanplatten, u.a.m.), die auf der glatt gezogene Trockenschüttung verlegt werden. Anschließend folgt der Bodenbelag.

Die Verlegung der Bauplatten erfolgt mehrschichtig (zwei bzw. drei Lagen) und zueinander versetzt bzw. kreuzweise verlegt oder mit speziellen Estrichbauplatten, um die Tragfähigkeit des Trockenestrichs zu gewährleisten. Die Estrichbodenplatten haben Stärken zwischen 20mm und 40mm. Der Markt bietet außerdem Bauplatten mit unterseitigen Kaschierungen aus Holzweichfaser, Mineralwolle oder Hartschaumplatten.

In Abhängigkeit von dem gewählten Bodenbelag werden die geeigneten Bauplatten verlegt:

Art des Bodenbelages verwendete Bauplatten
schwimmender Bodenbelag
( Laminat oder Parkett)
Gipskarton-, Gipsfaser-, Holzfaser- oder Holzspanplatten
kalte Böden (Fliesen) zementgebundene Bauplatten bzw. Gipsfaserplatten.

Fußbodenheizung

Sollten Sie eine Fußbodenheizung der Heizungsart mit Heizkörpern vorziehen, so werden zwischen bzw. auf den Bauplatten des Trockenestrichs eigene Heizungsbodenplatten verlegt, in denen die Wasserschläuche der Fußbodenheizung eingebracht werden.

 

achtung_var In den Ausschreibungstexten der Unterböden in Trockenbauweise sind Wärmedämmung, Rieselschutz und Fußbodenheizung nicht inklusive, diese müssen in eigener Position ausgeschrieben werden. Für die Lieferung und Verlegung dieser Heizungsbodenplatten sorgt der Heizungsinstallateur.


 

Zubehör im Trockenbau

Schiebetürschachtel

Schiebetürschachteln sind notwendig, wenn der Wunsch nach einer Schiebetür besteht. Der wohl bekannteste Hersteller von Schiebetürschachteln ist das Unternehmen Scrigno. Schiebetürschachteln sind in mehreren Größen und Ausführungen möglich:

  • für einzelne Türen
  • für doppelte Türen
  • für Dachschrägen

Schallabsorbierende Folien

Diese finden hinter Vorsatzschalen als zusätzlicher Schallschutz zu der eventuell vorgesehen Mineralwolle Anwendung. Muss beispielsweise eine Wand zwischen zwei Wohnbereichen absolut schalldicht ausgeführt werden, so bieten sich diese Schallschutzfolien mit ihren positiven Eigenschaften an. Die Abbildungen zeigen eine Betontrennwand mit schallabsorbierender Folie, gefolgt von Steinwolle und anschließender Vorsatzschale.

Diffusionsoffene Folien

Sogenannte Windfolien lassen die Wasserdampfdiffusion zu und verhindern das Auskühlen von Dämmschichten, beispielsweise bei hinterlüfteten Fassaden. Die Windfolien werden in der Regel auf der Fassadendämmung bei hinterlüfteten Fassadenverkleidungen benötigt.

Dampfbremsen

Diese lassen die Wasserdampfdiffusion nur teilweise zu und sorgen ebenfalls für die Luftdichtheit des Gebäudes. Die Anwendung der Dampfbremse durch den Trockenbauer lässt sich am besten anhand eines Beispiels erklären:
Ein altes Gebäude mit Holzaußenwänden soll saniert werden und man entscheidet sich für eine Innendämmung, um die alte schöne Fassade beizubehalten. An der Innenoberfläche der Außenwände würde nun folgender Aufbau vorgesehen werden:

  • Holzaußenwand
  • Diffusionsoffene Windfolie
  • Holzfaserdämmung
  • Dampfbremse
  • Vorsatzschale
achtung_var Man erkennt aus dem gewählten Aufbau immer offener werdende Bauteile im Hinblick auf die Dampfdiffusion. Somit ist kein Feuchtestau zu erwarten und Bauschäden werden verhindert.

Dampfsperren

Dampfsperren sind dann notwendig, wenn kein Wasserdampf in den Boden-, Wand- oder Dachaufbau gelangen soll. Wird beispielsweise eine diffusionsgeschlossene Dämmung vorgesehen (z.B. Hartschaumplatten), könnte im Aufbau ein Feuchtestau entstehen, der Fäulnis und Schimmelbildung nach sich ziehen kann. Eine Dampfsperre muss die Feuchtigkeit stoppen, bevor sie in den Aufbau gelangen kann. Gleichzeitig muss ein alternativer Weg für die Feuchtigkeit nach außen angeboten werden, wie beispielsweise eine natürliche oder eine kontrollierte Lüftung.


 

Brandschutz

Verkleidungen als Brandschutz

Eine höhere Brandschutzwirkung, als beispielsweise mit Brandschutzanstrichen, erzielt man mit Verkleidungen. Die zu schützenden Bauteile werden hierbei komplett mit Feuerschutzplatten ummantelt. Je nach Brandschutzklasse und vorgegebenen Anforderungen, muss das passende Produkt gesucht werden. Für die Verlegung und Befestigung der Feuerschutzplatten müssen die Angaben der Hersteller befolgt werden.

 

achtung_var Es sind ausnahmslos die Angaben des Herstellers bindend
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