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Dämmung im allgemeinen

Die Problematik der Auskühlung von Gebäuden durch Wärmeverluste über die Außenwände soll durch den Einsatz von Wärmedämmungen minimiert werden. In Zeiten von hohen Treibstoffpreisen und den Auswirkungen des Klimawandels, ist es auch ein politisches Ziel den hohen Energiebedarf von Privathaushalten zu senken und den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Die Thematik und die Ziele des Klimahauses und der Klimahaus-Agentur sind dadurch entstanden.


 

Was macht eine Dämmung?

Eine Dämmschicht wird hauptsächlich aufgrund ihrer schlechter Wärmeleitfähigkeit aufgetragen. Das bedeutet: die Dämmung lässt die Wärme nur langsam durch und dies ist vorteilhaft für den Wärmeerhalt eines beheizten Volumens. Die Dämmeigenschaft eines Materials wird durch die Wärmeleitfähigkeit λ (lambda) in W/mK angegeben.

Je kleiner der Wert, desto besser dämmt ein Material!

Wärmeleitfähigkeit λ ab 0,005 bis 0,1 W/mK
Wärmeleitfähigkeit λ= 50 W/mK für Stahl λ= 400 W/mK für Kupfer

 


 

Begriffe

Es folgen einige Begriffe, welche im Bereich des Vollwärmeschutzes immer wieder vorkommen:

WDVS

WDVS ist die Abkürzung für ein Wärmedämmverbundsystem. Der Hauptbestandteil von WDVS ist die Wärmedämmschicht. Weitere Komponenten sind Baukleber, Armierungsgewebe und eine Endbeschichtung. Die dabei verwendeten Dämmplatten müssen geeignete Oberflächen aufweisen, um dem aufzutragenden Putz Haftung zu bieten. Diese Dämmplatten werden als Putzträgerplatten bezeichnet.

Folgende Dämmmaterialien gibt es als Dämmplatten ohne Putzträgerwirkung UND als Putzträgerplatten für WDVS:

  • Holzfaser
  • Mineralwolle (Glas- und Steinwolle)
  • Mineralschaumstoff
  • Hanf
  • Kork

Wärmeleitfähigkeit - λ (Lambda-Wert)

Der Lambda-Wert (λ) ist die Bezeichnung für die Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffes (W/mK). Die Wärmeleitfähigkeit ist der Wärmestrom, der bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin durch eine 1m² große und 1m dicke Schicht eines Stoffes fließt.

Je kleiner der Wert, desto besser sind die Wärmedämmeigenschaften eines Werkstoffes. Dieser Wert beschreibt die Eigenschaften des Dämmmaterials, unabhängig von der Schichtstärke. λ = … [W/mK]

Wärmedurchgangskoeffizient

Der Wärmedurchgangskoeffizient, als U- Wert oder früher als k- Wert bezeichnet, ist ein bauteilspezifischer Wert, in Abhängigkeit von den vorhandenen Bauteilschichten, deren Wärmeleitfähigkeit, deren Schichtdicke und deren Wärmeübergangswiderstände zu den angrenzenden Luftschichten. Der Wärmedurchgangskoeffizient wird in W/m²K angegeben. Er gibt den Wärmeverlust an, der pro Fläche bei einer bestimmten Temperaturdifferenz durch ein Bauteil entweicht.

Je kleiner der Wert, desto besser dämmt z.B. der Wandaufbau. Dieser eine Wert beschreibt die Wärmedämmeigenschaften eines ganzen Wand- oder Dachaufbaus. U = … [W/m²K].

XPS

XPS bezeichnet einen extrudierten Polystyrol Hartschaum, umgangssprachlich auch Styrodur genannt. Er besteht aus geschmolzenem und gepresstem Polystyrol, dadurch erhält es eine höhere Druckfestigkeit, als die expandierte Dämmschicht (EPS). XPS hat eine feinporige Struktur und damit eine geringere Wasseraufnahme. Es ist z.B. für unterirdische Fassadendämmungen/ Perimeterdämmungen und spritzwasseranfällige Sockendämmungen geeignet.

EPS

EPS bezeichnet expandiertes Polystyrol, umgangssprachlich auch Styropor genannt. Es besteht aus aufgeschäumtem und in Form gebrachtem Polystyrolgranulat und hat eine grobporige Struktur.


 

Architektur

Nicht nur die Dämmung allein ist für die Regulierung der Temperatur innerhalb des Gebäudes relevent. Erst die Kombination aus Wandaufbau, Fenstergröße, Fenstereigenschaften und baulichen Details sorgt für den Wärmeerhalt und für den sommerlichen Hitzeschutz. Das Zusammenspiel und die richtige Wahl der Materialien sorgen für Wohlbefinden und einen optimale Temperaturausgleich.


 

Dämmmaterialien

Wir beginnen mit einer Aufstellung der in dieser Region derzeit vorkommenden Dämmmaterialien:

Dämmmaterial Wärmeleitfähigkeit / λ [W/mK]
Polyuretan-Platten (PU)
Expandiertes Polystyrol (EPS) – weiß
Expandiertes Polystyrol (EPS) – grau
Extrudiertes Polystyrol (XPS)
Steinwollplatten (Mineralwolle)
Glaswollplatten (Mineralwolle)
Holzfaserplatten
imprägnierte Holzfaserplatten
Schaumglasplatten
Mineralschaumplatten
Korkplatten
Zelluloseflocken
Zellulosefaserplatten
Hanf
Calciumsilikat-Platten
Porenbeton – Gasbeton
Hochlochziegel
Planziegel
0,025
0,038 – 0,04
0,032
0,035
0,035
0,04
0,04 – 0,045
0,06
0,04 – 0,05
0,045
0,04 – 0,045
0,04
0,04
0,045
0,06
0,1 – 0,2
0,2 – 0,4
0,07 – 0,1

 

Die effektiven Dämmwerte eines Produktes können in Abhängigkeit vom Hersteller leicht von den oben angegebenen Werten abweichen. Die exakten Dämmwerte finden Sie in den technischen Datenblättern der jeweiligen Produkte. Wir haben auch die Ziegel aufgelistet, da Sie dies im Schichtstärkevergleich interessieren könnte.


 

Synthetische Dämmstoffe

Die Basis der organisch, synthetischen Dämmstoffe ist Erdöl. Mit verschieden Verfahren und der Zugabe unterschiedlicher Stoffe, werden die nachfolgenden Dämmplatten hergestellt. Auf Grund des organischen Materials Erdöl sind diese Dämmplatten brennbar. Sie entwickeln zudem im Brandfall zum Teil toxische Gase und extrem viel Rauch. Der Brandüberschlag über die Fenster auf darüberliegende Geschosse geht sehr schnell. Dies kann durch das Einfügen von Mineralwoll-Dämmstreifen zwischen den Geschossen verhindert werden.

Polyurethan-Platten (PUR/PIR)

Polyurethan ist ein synthetisch hergestellter Schaumkunststoff aus der Familie der Erdölendprodukte. Zusätzliche Stoffe sind Treib- und Flammschutzmittel, aber auch nachwachsende Rohstoffe wie Zuckerrüben, Mais oder Kartoffeln. Die hohen Wärmedämmwerte des Dämmstoffes erfordern geringere Schichtstärken, somit findet er häufig als platzsparende Dämmschicht für Böden und in Deckenrandbereichen Anwendung.

 

Vorteile
  • sehr gute Wärmedämmeigenschaften
  • schalldämmend
  • druckfest
  • fäulnisresistent
  • unverrottbar
  • preisgünstig
  • leicht
Nachteile
  • diffusionsgeschlossen
  • brennbar (daher der Einsatz von Flammschutzmitteln)
  • nicht ökologisch
  • begrenzter Rohstoff
  • hoher Primärenergiebedarf
  • Sanierung von Gebäuden mit einer sythetsichen Wärmedämmung ist aufwendig
  • kostenintensive Entsorgung
  • bedingt recyclefähig (wird kaum gemacht)
Anwendung
in der Massivbauweise als platzsparende Bodendämmung, als Deckenranddämmstreifen, als Kellerdecken- und Perimeterdämmung (Kellerwand), Gebäudesockel

Expandiertes Polystyrol (EPS) – weiß

Expandiertes Polystyrol ist ein synthetisch hergestellter Kunststoff aus der Familie der Erdölendprodukte. Die Kunststoff-Hartschaumdämmplatten gehören zu den kostengünstigsten Wärmedämmstoffen, darin begründet sich auch deren häufige Anwendung als Wärmedämmung.

 

Vorteile
  • gute Wärmedämmeigenschaften
  • schalldämmend
  • druckfest
  • leichte Verarbeitung
  • preisgünstig
  • fäulnisresistent
  • unverrottbar
Nachteile
  • nicht ökologisch
  • begrenzter Rohstoff
  • hoher Primärenergiebedarf
  • synthetisch
  • wenig elstisch
  • nicht UV-beständig
  • kostenintensive Entsorgung
  • diffusionsgeschlossen
  • brennbar bzw. starke Rauchentwicklung im Brandfall
Anwendung
vorwiegend bei der Herstellung eines Wärmdämmverbundsystems in der Massivbauweise und für Flachdachdämmungen, Trittschalldämmung

Expandiertes Polystyrol (EPS) – grau

Das graue EPS-Polystyrol ist eine Weiterentwicklung des weißen Polystyrols. Durch die Beimischung von Graphit wurde die Wärmedämmeigenschaft verbessert. Der etwas höhere Preis im Vergleich zu den weißen ESP-Dämmplatten wird angesichts der besseren Wärmedämmeigenschaften und der damit erforderlichen dünneren Schichtstärke kompensiert.

 

Vorteile
  • gute Wärmedämmeigenschaften
  • schalldämmend
  • druckfest
  • leichte Verarbeitung
  • preisgünstig
  • fäulnisresistent
  • unverrottbar
Nachteile
  • nicht ökologisch
  • begrenzter Rohstoff
  • hoher Primärenergiebedarf
  • synthetisch
  • wenig elstisch
  • nicht UV-beständig
  • kostenintensive Entsorgung
  • diffusionsgeschlossen
  • brennbar bzw. starke Rauchentwicklung im Brandfall
Anwendung
vorwiegend bei der Herstellung eines Wärmdämmverbundsystems in der Massivbauweise, Trittschalldämmung

 

Weiterentwicklungen dieses Produktes versprechen höhere Diffusionswerte und konkurrieren somit stark mit anderen, diffusionsoffenen Wärmedämmungen. Dennoch sollten auch andere Eigenschaften, wie das Brandverhalten, der Schallschutz und der Hitzeschutz verglichen werden.

Extrudiertes Polystyrol (XPS)

Extrudiertes Polystyrol ist ein synthetisch hergestellter Kunststoff aus der Familie der Erdölendprodukte. Unter Zugabe von Treib- und Brandschutzmitteln werden Platten mit einer glatten Schaumhaut hergestellt. Für das Anbetonieren, Verkleben oder Verputzen sollte die Oberfläche angeraut sein. Besonders gut geeignet für feuchtigkeitsbeanspruchte Bauteile. Die Farbe dieser Platten ist oft unterschiedlich und spiegelt häufig die Produktmarke wieder. Man findet Sie in den Produktfarben blau, gelb, grün, rosa, u.a.

 

Vorteile
  • gute Wärmedämmeigenschaften
  • leichte Verarbeitung
  • kostengünstig
  • feuchtigkeitsbeständig bzw. keine Wasseraufnahme
  • hohe Druckfestigkeit
  • unverrottbar
  • alterungsfest
Nachteile
  • nicht ökologisch
  • synthetisch
  • wenig elastisch
  • nicht UV-beständig
  • kostenintensive Entsorgung
  • diffusionsgeschlossen
  • brennbar bzw. starke Rauchentwicklung im Brandfall
Anwendung
hauptsächlich in der massiven Bauweise als Perimeterdämmung, Fundamentdämmung, Bodendämmung, Flachdachdämmung, Umkehrdach, Sockeldämmplatte, Trittschalldämmung


 

Mineraldämmstoffe

Steinwollplatten

Steinwolle und auch Glaswolle sind mineralisch-synthetische Dämmstoffe. Steinwolle, im Englischen auch als Rockwool bezeichnet, wird bei 1500°C durch Zerfaserung aus Basalt, Dolomit und Recycling-Formsteinen hergestellt. Laienhaft ausgedrückt besteht Steinwolle aus Gesteins-Fasern, die zu einem Vlies verarbeitet und in Platten geschnitten wird. Das Bindemittel ist ein Kunstharz und Hydrophobierungen sind organische (Mineralöl) Substanzen. Sie machen ca. 5% in der Gesamtzusammensetzung der Steinwollplatten aus. Steinwolle kann als Filz oder als Platte Verwendung finden.Für Wärmedämmverbundsysteme werden Steinwoll-Putzträgerplatten angewendet. Die Oberfläche dieser Platten dient gleichzeitig als Putzträger für die nachfolgende Kleberschicht und die Putzlage.
Nicht im Sockel- und Spritzwasserbereich verwenden.

 

Vorteile
  • diffusionsoffen
  • guter Schallschutz (besser als Glaswolle)
  • nicht brennbar
  • UV-beständig
  • fäulnis- und ungezieferresistent
  • Rohstoffe sind ausreichend und ohne lange Transportwege verfügbar
Nachteile
  • hoher Preis
  • energieaufwändige Herstellung
  • Staubentwicklung bei der Verarbeitung
  • kostenintensive Entsorgung
Anwendung
    Massiv- und Holzbauweise, als WDVS, Zwischenraumdämmung in der Ständerbauweise und bei Trockenbauwänden, Zwischensparren- und Aufsparrendämmung, Deckendämmung

Glaswollplatten

Glaswolle ist ebenfalls ein mineralisch-synthetischer Dämmstoff und wird aus Altglas, Quarzsand und Kalkstein gewonnen, das Bindemittel (ca.9%) ist ein Kunst- oder Naturharz. Glaswolle lässt sich im Vergleich zu Steinwolle komprimieren und kann als Filz oder als Platten Verwendung finden. Die Anwendung von Glaswolle ist nicht sehr üblich, Steinwolle wird weitaus häufiger verwendet.

 

Vorteile
  • diffusionsoffen
  • guter Schallschutz
  • nicht brennbar
  • UV-beständig
  • fäulnis- und ungezieferresistent
  • Rohstoffe sind ausreichend und ohne lange Transportwege verfügbar

 

Nachteile
  • energieaufwendige Herstellung
  • hoher Preis
  • nicht auf Druck beanspruchbar
  • Staubentwicklung bei der Verarbeitung, es besteht ein Gesundheitsrisiko beim Einatmen der Fasern während der Bearbeitung
Anwendung
    Massiv- und Holzbauweise, Zwischenraumdämmung in der Ständerbauweise und bei Trockenbauwänden, Deckendämmung.

Schaumglasplatten

Schaumglas ist ein mineralischer Dämmstoff und besteht aus aufgeschäumtem Glas, welches hauptsächlich aus Recyclingglas oder aus Quarzsand gewonnen wird. Die Herstellung erfolgt in einem thermischen Verfahren. Schaumglas ist ein Wärmedämmstoff mit hoher Druckfestigkeit und wird in Plattenform oder in Schotterform verwendet. Die Platten sollten vollflächig aufliegen und werden daher häufig mit Bitumen auf dem Untergrund verklebt. Die Bezeichnung FOAMGLAS für Schaumglas liegt an der Produktbezeichnung der Herstellerfirma FOAMGLAS®.

 

Vorteile
  • hohe Druckfestigkeit
  • wasserdicht
  • feuchtigkeitsunempfindlich
  • schädlingsresistent
  • widerstandsfähig
  • nicht brennbar
  • gute Umweltbilanz, da aus Altglas gefertigt
  • gut recyclebar
Nachteile
  • teurer in der Anschaffung
  • nicht frostbeständig
  • empfindliche Oberfläche (muss geschützt werden)
  • dampfdicht
  • kann kein punktuellen Lasten aufnehmen
Anwendung
    Massivbauweise: Perimeterdämmung, Fundamentdämmung, Flachdach, Bodendämmung, Mauerfußdämmelement

Schaumglasschotter

Schaumglasschotter hat die gleichen Eigenschaften und den gleichen Herstellungsprozess wie Schaumglasplatten. Anstatt den Glasschaum zu Platten weiterzuverarbeiten lässt man ihn gezielt erkalten, sodass er auf Grund der auftretenden Spannungen in losen Schotter zerfällt. Der Hauptunterschied von Schotter zur Schaumglasplatte liegt in der Anwendung. Er wird als Schüttdämmstoff verwendet.

 

Vorteile
  • gute Ökobolanz, da aus nichtverwertbarem Altglas gefertigt
  • belastbar – druckfest
  • verrotet nicht
  • frostbeständig
  • nicht brennbar
  • gute Wärmedämmwirkung
Nachteile
  • teurer in der Anschaffung
Anwendung
Außendämmung von erdberührenden Bauteilen, Fundamentdämmung, begrünte Dächer und Flachdächer, Hohlraumdämmung

Mineralschaumplatten

Mineralschaumplatten sind mineralische Wärmedämmplatten, bestehend aus Kalciumsilikathydraten mit hohem Luftporenanteil. Mineralschaumplatten werden ähnlich wie Porenbeton hergestellt, jedoch ist der Luftporenanteil viel höher, dies begründet auch deren geringere Dichte und die besseren Wärmedämmeigenschaften. Mineralschaumplatten werden hauptsächlich aus Kalk, Zement und Quarzsand hergestellt und gehören somit eher zu den nachhaltigen, ökologischen Dämmstoffen. Mineralschaumplatten können sowohl bei WDVS, als auch als Innendämmung Anwendung finden.

 

Vorteile
  • ökologisch
  • lassen sich ohne weite Transportwege herstellen
  • benötig weniger Energie bei der Herstellung als PU, Stein- oder Glaswolle
  • nicht brennbar
  • diffusionsoffen
  • beständig gegen Schimmelpilze und Bakterien
  • widerstandsfähig gegen Nagetiere und Ungeziefer
  • günstige Entsorgung
Nachteile
  • verhältnismäßig günstig
  • nicht druckfest
Anwendung
Massivbauweise: Dämmkern im WDVS, Innendämmung von Außenwänden, Dachdämmung massiver Steildächer

Kalziumsilikatplatten

  Kalziumsilikatplatten gehören zu den Mineralschaumplatten. Kalciumsilikat ist ein mineralischer, naturnaher Dämmstoff, bestehend aus Siliciumdioxid, Kalziumoxid, Wasserglas und etwa 5 Prozent Zellulose. Die Herstellung dieses porösen Werkstoffes erfolgt durch Zugabe von Porenbildnern und Wasser. Kalciumsilikatplatten sind in hohem Maß diffusionsoffen und können große Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen und später wieder abgeben. Das macht sie insbesondere für Innenraumdämmung interessant. Durch die hohe Alkalität sind diese Platten zudem resistent gegen Schimmelsporen. Die bauphysikalischen Probleme von Innendämmungen lassen sich auf Grund der Eigenschaften der Kaliumsilikatplatten gut lösen. Eine Dampsperre oder Dampfbremse ist nicht notwendig.

 

Vorteile
  • hohe Saugfähigkeit (kann Feuchtigkeit in Räumen gut regulieren)
  • feuchtigkeitsbeständig
  • Bakterien- und Schimmelpilzresistent
  • diffusionsoffen
  • nicht brennbar
  • lässt sich gut entsorgen
  • ökologisch
  • nachhaltig
Nachteile
  • teuer in der Anschaffung
  • nicht so gute Wärmedämmfähigkeit wie andere Dämmstoffe
Anwendung
Wärmedämmung für die Innenseiten von Außenwänden, Sanierung feuchter Mauerwerkswände, Vorbeugung gegen Schimmel. Beim Austausch alter Fenster können die Laibungen der neuen Fenster mit Kalziumsilikatplatten ausgekleidet werden, damit sich dort keine Feuchtigkeit niederschlägt.


 

Biogene Dämmstoffe

Unter biogenen Dämmstoffen versteht man jene die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Dazu gehören z.B. Holz, Kork, Schafswolle, Hanf, Recyclingstoffe wie Zellulose oder Sekundärstoffe wie Restholz. Einige der Dämmstoffe wie z.B. Hanf und Flachs befinden sich teilweise noch in der Entwicklungsphase. Derzeit haben Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen noch eher einen geringen Marktanteil. Das liegt hauptsächlich an den höheren Materialkosten. Das macht auch den theoretisch möglichen Recyclingvorteil mittelfristig unrelevant, da sich derzeit die Wiederverwertung auf die Dämmstoffe, die einen höheren Marktanteil haben, konzentriert. Des Weiteren ist darauf zu achten, ob die Dämmstoffe mit Flamm- oder Insektenschutzmitteln versehen sind. Diese Zusätze machen eine Kompostierbarkeit unmöglich.

Holzfaserplatten

Wärmedämmplatten aus Holzfasern werden auch als Holzweichfaser- oder Weichholzfaserplatten bezeichnet. Hergestellt werden diese aus unbehandeltem Abfallmaterial der Holzindustrie, von Sägewerken und der Forstwirtschaft (Fichte, Kiefer, Tanne). Die Holzabfälle werden zu Hackschnitzeln zerkleinert und mit Wasserdampf zu Holzfasern aufgeweicht. Holzfaserplatten gehören zu den pflanzlichen Dämmstoffen und sind somit ökologisch.Außerdem finden Holzfaser-Putzträgerplatten für die Verlegung von WDVS Anwendung. Die Oberfläche dieser Platten dient gleichzeitig als Putzträger für die nachfolgende Kleberschicht und Putzlage. Als Brandschutzmittel können Borsalz oder andere Zusatzmittel beigemischt werden. Borsalze gelten als gewässerschädigend. Zusatzmittel müssen genau beachtet werden, da diese oft nicht ökologisch sind und eine Kompostierbarkeit ausschliessen.Holzfaserplatten sind nicht im Sockel- und Spritzwasserbereich zu verwenden.

 

Vorteile
  • ökologisch
  • hoher Schallschutz
  • diffusionsoffen
  • guter sommerlicher Hitzeschutz
  • Windschutz am Dach
  • kann Feuchtigkeit zwischenspeichern
Nachteile
  • nicht feuerfest
  • Einsatz von Brandschutzmitteln
  • teuere in der Anschaffung
Anwendung
in der Massivbauweise und Holzbauweise besonders gut als Dachdämmung, aber auch als Fassadendämmung, im WDVS, als Trittschalldämmung und in innenliegenden Raumtrennwänden (Schallschutz)

Imprägnierte Holzfaserplatten

Holzfaserplatten können durch Imprägnierungen mit Latex-oder Bitumenemulsionen auch feuchtigkeitsabweisend hergestellt werden.

 

Vorteile
  • hoher Schallschutz
  • diffusionsoffen
  • guter sommerlicher Hitzeschutz
  • feuchtigkeitsabweisend
Nachteile
  • nicht feuerfest
  • teurer, als unbehandelte Holzfaserplatten
  • kostenintensive Entsorgung
Anwendung
oberste Lage der Dachdämmung, anstelle der Unterdachbahn

Korkplatten

Kork ist ein pflanzlicher Dämmstoff, er wird aus der Baumrinde der Korkeiche gewonnen und zu Dämmplatten verarbeitet. Korkeigenes Harz dient als Bindemittel, Flammschutzmittel sind nicht notwendig. Gepresste Korkdämmplatten und Korkgranulate können Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Kork ist wenn er nicht beschichtet wird (ohne Verwendung von Bitumen) kompostierbar und sehr gut recyclebar.Kork-Putzträgerplatten finden Verwendung für die Herstellung von Wärmedämmverbundsystemen. Die Oberfläche dieser Platten dient gleichzeitig als Putzträger für die nachfolgende Kleberschicht und Putzlage.Korkplatten sind nicht im Sockel- und Spritzwasserbereich zu verwenden.

 

Vorteile
  • ökologisch
  • benötigt keine systhetsichen Bindemittel
  • benötigt keine chemischen Brandschutzmitttel
  • diffusionsoffen
  • hoher Schallschutz
  • alterungsbeständig
  • beständig gegenüber Fäulnis- und Feuchtigkeit
  • druckbelastbar
Nachteile
  • nicht sehr beständig gegen Pilzbefall und Ungeziefer
  • kein heimischer Rohstoff
  • weite Transportwege (hauptsächlich aus Portugal)
Anwendung
Massivbauweise: Fassadendämmplatten, WDVS, Trittschalldämmung, Bodenbelag (fußwarm)

Zelluloseflocken

Zelluloseflocken gehören zu den pflanzlichen Dämmstoffen. Sie bestehen aus zerkleinertem recyceltem Altpapier (in der Regel aus nicht verkauften Tageszeitungen). Zellulosefasern quellen auf und müssen daher vor Feuchtigkeit geschützt werden. Als Brandschutzmittel können Borsalz oder andere Zusatzmittel beigemischt werden. Borsalze gelten als gewässerschädigend.

 

Vorteile
  • ökologisch
  • in großen Mengen, lokal verfügbar
  • geringe Herstellungskosten
  • günstig
  • guter Hitzeschutz
  • guter Schallschutz
  • diffusionsoffen
Nachteile
  • brennbar
  • feuchtigkeitsempfindlich
  • Einsatz von Brandschutzmitteln
Anwendung
    in der Holzbauweise durch Einblasverfahren als Außenwanddämmung, Zwischensparrendämmung,

Zellulosefaserplatten

Ausgehend von den Zelluloseflocken werden die Fasern mit Wasserdampf zu Platten gepresst.

 

Vorteile
  • ökologisch
  • günstig
  • guter Hitzeschutz
  • guter Schallschutz
  • diffusionsoffen
Nachteile
  • brennbar
  • feuchtigkeitsempfindlich
Anwendung
    Holzbauweise: Zwischenraumdämmung in Trockenbauwänden und Ständerbauaußenwänden, Zwischensparrendämmung, Aufsparrendämmung,

Hanf

Hanf ist ein pflanzlicher Dämmstoff. Der Rohstoff lässt sich sehr effizient gewinnen, da der Hanf zweimal jählich geerntet werden kann. Auf Grund seines schnellen und dichten Wachstums müssen keine schädlichen Herbizide eingesetzt werden.Die Herstellung der Hanf-Dämmplatten erfolgt durch Bündeln der Hanffasern zu einem Vlies und der anschließenden Verarbeitung zu Platten. Hanf kann als weiche Filzmatten oder formstabilen Platten Anwendung finden.Für die Herstellung der Platten werden Stärke (aus Kartoffeln) oder Polyester-Stützfasern hinzugegeben. Als Brandschutzmittel können Borsalz oder andere Zusatzmittel beigemischt werden. Borsalze gelten als gewässerschädigend. Eine Alternative ist Soda, was als ökologisch unbedenklich eingestuft wird. Sythetische Stützfasern oder andere chemische Zusatzmittel schliessen eine ansonsten mögliche Komposttierbarkeit aus.Außerdem finden Hanf-Putzträgerplatten für die Verlegung von WDVS Anwendung. Die Oberfläche dieser Platten dient gleichzeitig als Putzträger für die nachfolgende Kleberschicht und Putzlage.Nicht im Sockel- und Spritzwasserbereich zu verwenden.

 

Vorteile
  • guter Schallschutz
  • feuchtigkeitsbeständig und feuchtigkeitsregulierend
  • ökologisch
  • geringer Primärenergiebedarf
  • einfache Entsorgung
  • lässt sich gut recyclen
  • resistent gegenüber Insekten und Nagern
Nachteile
  • brennbar
  • Einsatz von Brandschutzmitteln
Anwendung
    Zwischenraumdämmung in der Ständerbauweise, hinterlüfteten Fassaden,

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