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Holzbauweise

Beispiele Wandaufbauten

Wir beginnen mit einigen Beispielen für Wandaufbauten:
Sollten Sie zum Thema Wandaufbau ins Detail gehen wollen, so folgen nach den Beispielen Erläuterungen zu den einzelnen Schichten.

Außenwand aus Brettsperrholzplatten (X-Lam)und verputzter Außenoberfläche (AWH-1)

  • Innenanstrich: Innendispersion
  • Trockenbau Vorsatzschale: 2 Gipskartonplatten, Grundierung, Streichputz
  • Installationsebene: 3-4cm Lattung
  • Tragende Holzkonstruktion: Brettsperrholzplatte 14cm
  • Wärmedämmung: Holzfaser-Putzträgerdämmplatten (l = 0,039 W/mK) Stärke 16cm
  • Kleber und Armierung
  • Außen-Oberputz: Silikatputz
  • Außenanstrich: Silikatfarbe

 

Dicke des Wandaufbaus: ca. 38 cm
Richtpreis: 270 €/m²
  • Als Wärmedämmung können alternativ zu Holzfaser auch Steinwoll-Dämmplatten und Kork-Dämmplatten gewählt werden.

Außenwand aus Brettsperrholzplatten (X-Lam) und hinterlüfteter Holzverkleidung (AWH-2)

  • Innenanstrich: Innendispersion
  • Trockenbau Vorsatzschale: 2 Gipskartonplatten, Grundierung, Streichputz
  • Installationsebene: 3-4cm Lattung
  • Tragende Holzkonstruktion: Brettsperrholzplatte 14cm
  • Wärmedämmung: Holzfaserdämmplatten (l = 0,039 W/mK) Stärke 16cm
  • Windfolie
  • Hinterlüftung: Lattung
  • Holzverkleidung Fichte

 

Dicke des Wandaufbaus: ca. 40-42 cm
Richtpreis: 290 €/m²
  • Als Wärmedämmung können alternativ zu Holzfaser auch Steinwoll-Dämmplatten und Kork-Dämmplatten gewählt werden.
  • Wird die Fassadenverkleidung mit Schattenfuge verlegt, so muss eine UV-beständige Windfolie gewählt werden.

Außenwand aus Holzständerbauweise und verputzter Außenoberfläche (AWH-3)

  • Innenanstrich: Innendispersion
  • Trockenbau Vorsatzschale: 2 Gipskartonplatten, Baukleber, Dünnschichtputz
  • Installationsebene: 3-4cm Lattung
  • Tragende Holzkonstruktion: Holzständerwand 20cm
    (Steinwolle 16cm im Holzständerzwischenraum)
  • Wärmedämmung: Holzfaser-Putzträgerdämmplatten (l = 0,039 W/mK) Stärke 6cm
  • Kleber und Armierung
  • Außen-Oberputz: Edelputz
  • Außenanstrich: Silikatfarbe

 

Dicke des Wandaufbaus: ca. 32 cm
Richtpreis: 220 €/m²
  • Als Wärmedämmung im Holzständerzwischenraum können alternativ zu Steinwolle auch Holzwolle oder eingeblasene Zellulose Verwendung finden.

Außenwand aus Holzständerbauweise und hinterlüfteter Holzverkleidung (AWH-4)

  • Innenanstrich: Innendispersion
  • Trockenbau Vorsatzschale: 2 Gipskartonplatten, Grundierung, Streichputz
  • Tragende Holzkonstruktion: Holzständerwand 20cm
    (Holzfaserdämmung 16cm im Holzständerzwischenraum)
  • Wärmedämmung: Holzfaserdämmplatten (l = 0,039 W/mK) Stärke 6cm
  • Windfolie
  • Hinterlüftung: Lattung
  • Holzverkleidung Fichte

 

Dicke des Wandaufbaus: ca. 36-38 cm
Richtpreis: 230 €/m²
  • Als Wärmedämmung im Holzständerzwischenraum können alternativ zu Holzfaser auch Steinwolle oder eingeblasene Zellulose Verwendung finden.
  • Anstelle der durchgehenden Wärmedämmschicht aus Holzfaserdämmplatten an der Außenseite der Holzständerwand können auch Steinwolldämmplatten verlegt werden.
  • Wird die Fassadenverkleidung mit Schattenfuge verlegt, so muss eine UV-beständige Windfolie gewählt werden.

In unsere Grobschätzung können Sie sich auch eigene Aufbauten oder Varianten zu den hier abgebildeten Beispielen zusammenstellen!

 

Die (möglichen) Schichten im Einzelnen

Für den Aufbau einer oberirdischen Außenwand sind mehrere einzelne Schichten notwendig. Die Wahl der notwendigen Schichten hängt von folgenden Faktoren ab: Statik, Bauphysik, Baubiologie, Klimahausstandard, Ästhetik sowie Nutzung der Räumlichkeiten.

achtung_var Aus den nachfolgend aufgeführten Schichten lassen sich unzählige Kombinationen bilden. Achten Sie jedoch darauf, Aufbauten, die keinen Sinn ergeben zu vermeiden. Sobald Sie sich Gedanken über die jeweiligen Aufbauten gemacht haben, können Sie sich darüber mit Ihrem Projektanten oder einem Ihnen vertrauten Handwerker beraten.

 

Die einzelnen Schichten im Überblick, unterteilt in drei Hauptgruppen: Kern – Außenseite – Innenseite der Wand


 

Kern

Im Wohnungsbau kommen in der Holzbauweise hauptsächlich drei Konstruktionsarten als tragender Kern zur Anwendung:

Rahmenbauweise – Tafelbauweise

Anwendung: hauefigkeit_01 meistens, sofern Holzbauweise gewünscht

Geleimte Brettsperrholzplatten (auch X-Lam genannt):

Dies ist derzeit die gängigste Bauart bei Holzhäusern. Die tragende Konstruktion besteht hierbei aus geleimten Brettsperrholzplatten. Die Aufbauten bestehen aus sägerauen Brettern, welche kreuzweise abwechselnd in mehreren Schichten miteinander verklebt werden. Die Schichtenanzahl kann zwischen drei und sieben liegen und die jeweilige Schichtstärke kann in Abhängigkeit des Herstellerunternehmens gleich bzw. unterschiedlich sein.

Die Wandstärke solcher Brettsperrholzplatten beginnt ab ca. 7cm und reicht im Regelfall bis hin zu 30c, größere Stärken sind auch möglich. Als tragende Außenwände im Wohnungsbau kommen Brettsperrholzplatten mit Stärken von 10cm bis 16cm zur Anwendung. Aus statischer Sicht reichen oft 10cm dicke Platten, empfehlenswert sind jedoch dickere Platten als Außenwände, da die Eigenschaften wie Stabilität, Schallschutz und Luftdichtheit besser ausfallen.

Gedübelte Brettsperrholzplatten (frei von Klebestoffen)
Die Verbindung der einzelnen Schichten wird nicht mit Klebstoffen durchgeführt, sondern unter Anwendung von Holz- oder Aluminiumdübeln, somit komplett ohne chemische Zusatzstoffe.

Ständerbauweise bzw. Skelettbauweise

Anwendung: hauefigkeit_01 im Ermessen des Bauherren

Die tragende Kernstruktur der Ständerbauweise besteht aus Kanthölzern, welche als Holzrahmen untereinander verbunden werden. Vertikale Kanthölzer werden in regelmäßigen Abständen in der Wand verteilt (Abmessung ca. 6x16cm alle 60-70cm) und mit horizontal verlaufenden Fuß- und Kopfbalken verbunden. Die Aussteifung der Struktur erfolgt durch die beidseitige Beplankung, welche in der Regel an der Innenseite mit einer OSB-Platte und an der Außenseite mit DHF-oder DWD-Platten ausgeführt wird.

Die Hohlräume zwischen den vertikalen Stehern werden mit Dämmstoffen verfüllt. Folgende Dämmstoffe finden dabei Anwendung:

  • Glaswolle (oft bei industriell hergestellten Fertighäusern)
  • Zellulosefaser (wird eingeblasen)
  • Steinwolle (häufig angewendete Dämmung bei Zimmermanns-Holzhäuser) bzw.
  • Holzfaser

Blockbauweise

Anwendung: hauefigkeit_01 selten

 

Die Blockbauweise findet in Südtirol kaum Anwendung im Wohnungsbau, sodass wir uns hierzu auf eine kurze Erläuterung beschränken. Die Blockbauweise ist eine Massivbauweise im Holzbau, in welcher Kant- oder Rundhölzer waagerecht übereinander geschichtet werden. Die Ecken werden durch eine abwechselnde ober- bzw. unterseitige Auskerbung gebildet.


 

Außenseite der Wand

Wärmedämmung

Anwendung: hauefigkeit_01 fast immer

Im Wohnungsbau folgt auf die Außenseite der Holzkonstruktion die Dämmschicht. Sollten Sie die Ständerbauweise gewählt haben, dann wird zusätzlich zur Zwischenraumdämmung an der Außenseite eine weitere Dämmschicht vorgesehen. Ausnahme bilden spezielle Holzwände, welche durch eingeschlossene Luftkammern und eine beträchtliche Wandstärke die gewünschten Wärmedämmeigenschaften erreichen. In diesem speziellen Fall entfällt die zusätzliche Dämmschicht. Mehr dazu finden Sie z.B. unter www.thoma.at

Folgende Dämmstoffe könnten gewählt werden, wobei jedoch in der Holzbauweise vermehrt die ersten vier Dämmstoffe Verwendung finden. Weitere Informationen zu den Dämmstoffen finden Sie auch hier

Dämmmaterial rmeleitfähigkeit λ [W/mK]
Holzfaserdämmplatten 0,039
Steinwolldämmplatten 0,035
Korkdämmplatten 0,040
Zellulosefasern 0,040
Expandiertes Polystyrol (EPS) – weiß 0,038
Expandiertes Polystyrol (EPS) – grau 0,031
Mineralschaumplatten 0,045

 

Hinweis: Polystyrol-Dämmplatten vertragen sich bauphysikalisch nicht sehr gut mit Holzwerkstoffen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kleber und Armierung

Anwendung: hauefigkeit_01 meistens, sofern verputzte Oberfläche gewünscht

Wird vom Bauherrn eine verputzte Außenfläche gewünscht, so folgt auf den Dämmplatten (Putzträger-Dämmplatten) der Kleber inkl. Armierungsnetz. Ist hingegen eine Fassadenverkleidung vorgesehen, findet in der Regel stattdessen eine Windfolie Anwendung. Ausnahme bilden Dämmstoffe, welche sich aufgrund von Temperaturunterschiede ausdehnen bzw. zusammenziehen und sich somit leichte Spalten (Schwachstelle einer durchgehenden Dämmschicht) an den Stößen bilden könnten. In diesem Fall werden Kleber und Armierungsgewebe empfohlen um die Oberflächenspannungen aufzunehmen.

mmungen unter Fassadenverkleidungen, welche mit Kleber und Armierungsgewebe versehen werden, sind in der Regel:

  • EPS -  expandierte Polystyrol-Hartschaum Dämmplatten – weiß
  • EPS -  expandierte Polystyrol-Hartschaum Dämmplatten – grau
  • Mineralschaum-Dämmplatten
achtung_var An diesem Punkt wiederholen wir, dass Polystyrol-Dämmstoffe und Holzbauweise eine schlechte Kompatibilität zeigen. Mehr dazu hier.

Sollte doch EPS Anwendung finden, so sollte dieser mit Armierungsgewebe versehen und gespachtelt werden. Die Notwendigkeit einer Windfolie wäre dann nicht mehr gegeben. Wird jedoch die Fassadenverkleidung mit Schattenfugen verlegt, ist ein schwarzer Hintergrund: schwarze UV-beständige Windfolie und schwarz gestrichene Lattung sinnvoll.

Alle anderen Dämmstoffe, unter Fassadenverkleidungen, müssen nicht mit Kleber und Armierungsgewebe versehen werden, stattdessen wird eine Windfolie vorgesehen:

  • Holzfaserdämmplatten
  • Steinwolldämmplatten
  • Korkdämmplatten

Außenputz

Anwendung: hauefigkeit_01 im Ermessen des Bauherren

Auf den Kleber inkl. der Armierung folgt anschließend der Oberputz bzw. Feinputz. In Abhängigkeit von der Zusammensetzung lässt sich der Oberputz unterscheiden in:

Mineralischer Putz (Edelputz)

Diese Art von Putz wird mit anorganischen Bindemitteln hergestellt. Sie sind mineralischen Ursprungs. Als Mineralien werden die natürlich vorkommenden kristallinen Stoffe aus Gesteinen bezeichnet. Mineralische Putze sind diffusionsoffen und auf natürliche Weise weniger empfindlich gegen Schimmelbildung. Allerdings sind sie anfälliger für Rissbildungen, da sie Spannungen weniger gut aufnehmen können. Um die Rissbildung zu vermeiden, kann zwischen Wand und Grundputz ein Gewebe vollflächig mit eingespachtelt werden. Auf dunkle Fassadenfarben sollte verzichtet werden, da sie sich stärker erwärmen und es zu erhöhten Spannungen im Putz kommen kann.

  • Wem die Wasserdampfdurchlässigkeit der Außenwände wichtig ist, liegt bei einem mineralischen Putz richtig. Dieser hat eine höhere Dampfdurchlässigkeit, als die nachfolgende Putze.
  • Um der Witterung besser Stand zu halten kann der Putz gestrichen werden. Entscheidet man sich für einen wasserdampfdurchlässigen mineralischen Putz, ist es nicht ratsam eine Silikonharzfarbe zu verwenden, da diese den Putz verschließen würde. Zur Anwendung kann eine Silikatfarbe kommen. Des Weiteren kann es bei mineralischen Putzen zu farblichen Unterschieden innerhalb der Fläche kommen. Zur Verbesserung der Optik empfehlen Hersteller einen Egalisierungsanstrich.
  • Ist die Wand z.B. durch eine Überdachung der Witterung kaum ausgesetzt, muss nicht unbedingt gestrichen werden.

 

Kunstharzputze

Die zweite große Gruppe, neben den mineralischen Putzen, ist die der Kunstharzputze. Sie unterscheiden sich vor allem durch das verwendete Bindemittel, welches ein Kunstharz also ein Kunstsoff ist. Für Kunstharzputze wird auch die Bezeichnung Dispersionsputz verwendet. Kunstharzputze weisen eine sehr hohe Witterungsbeständigkeit und eine höhere Elastizität gegenüber Spannungen auf. Dies macht Rissbildungen unwahrscheinlich. Kunstharzputze sind kaum diffusionsoffen und neigen an den Oberflächen auf Grund ihrer Beschaffenheit zur Schimmelbildung. Die Hersteller setzen daher häufig Fungizide und Algizide ein.

  •  Silikatputz
    • Es muss in der Regel nicht mehr gestrichen werden.
    • Für Gebäude mit normalen Vordächern als Schutz gegen die Witterung geeignet und oft angewendet.
    • Silikatputz hat eine hohe Widerstandsfähigkeit, ist wasserbeständig und ist  wasserdampfdurchlässig.
    • Achtung: Silikatputz hat im Vergleich zu Edelputz eine geringere Wasserdampfdurchlässigkeit.
    • Gegenüber den Silikonharzputzen haben Silikatputze einen geringeren Anteil an organischen Bestandteilen (Kunstharze)
    • Silikatputz gibt es als Fertiggemisch auch farblich für leicht getönte oder vollfarbige Fassaden
    • Achtung: Farbiger Silikatputz lässt sich nachträglich schwer nachbessern, ohne sichtbare Übergänge zu hinterlassen. Besser eignet sich weißer Oberputz mit anschließendem Farbanstrich.
  • Silikonharzputz
    • Auf Grund der starken Wasserabweisung ist er besser für Fassaden geeignet, die schutzlos der Witterung ausgesetzt sind. Zusammen mit einer Silikonharzfarbe erreicht dieses System eine hohe Beständigkeit. Je höher die Festigkeit, desto geringer wird jedoch die Wasserdampfdurchlässigkeit.
    • Ihn gibt es ebenfalls in unzähligen Farbtönen.
    • Die selbstreinigende Wirkung ist den nano-skalierten Additiven und den wasserabweisenden Zusätzen zu verdanken. Dieser Putz weist eine geringere Verschmutzungsneigung auf.

Wasserdampfdiffusion

An dieser Stelle möchten wir kurz über die Atmungsfähigkeit der Baustoffe sprechen. Die Wasserdampfdurchlässigkeit (Atmungsfähigkeit) von Baustoffen wird mit der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl μ [my] angegeben. Je kleiner der Wert, desto offener ist der Baustoff für die Dampfdurchlässigkeit, je größer, desto geschlossener.

 

Hier einige Werkstoffe im Vergleich mit den Putzlagen:

Luft 1
Gipskartonplatten 4
Holzfaserdämmplatten 5
Ziegelmauerwerk ca. 10
Holzbauteile ca. 20
Mineralischer Putz ca. 20
Silikatputz ca. 40
Silikonharzputz ca. 60
EPS-Platten ca. 60
Beton 60 bis 80
XPS-Platten ca. 150
Glas dampfdicht

 

Baukostentipp Ein guter Wandaufbau sollte mit Baustoffen hergestellt werden, welche von innen nach außen eine immer kleinere Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl aufweisen. Speziell in der Holzbauweise ist dies sehr wichtig, um einen Feuchtestau zwischen den Lagen zu verhindern. Systeme und Materialien sollten in ihrer Eigenschaft der Wasserdampfdurchlässigkeit aufeinander abgestimmt sein.

Außenanstrich

Anwendung: hauefigkeit_01 fast immer, sofern verputzte Oberfläche gewünscht

Als Anstrich für Außenwände eignen sich hauptsächlich Silikatfarben und Siliconharzfarben. Auch Kalkfarben sind möglich, können jedoch auf hoch wärmegedämmten, mehrschichtigen Wandaufbauten eher nicht verwendet werden. Die Wahl des Außenanstrichs steht in Zusammenhang mit dem gewählten Wandaufbau,  hauptsächlich aber mit dem gewählten Oberputz und der Exposition der Fassade d.h., ob bei einem Gebäude Vordächer vorhanden sind und wie stark die Wand der Witterung ausgesetzt ist.

Anstrich in Abhängigkeit zum Oberputz:

  • Wird als Oberputz an den Außenwänden ein Silikatputz gewählt, so könnte man auf den Außenanstrich verzichten. Ein zusätzlicher Anstrich mit Silikatfarbe gewährt jedoch einen höheren Schutz der Fassade.
  • Wird hingegen ein Edelputz als Oberputz gewählt, so ist ein Anstrich mit Silikatfarbe ratsam. Eine Siliconharzfarbe wäre auf Grund der bauphysikalischen Eigenschaften nicht empfehlenswert.
  • Siliconharzfarbe wird verwendet, wenn ein Silikonputz bzw. Silikonharz-Untergrund vorgesehen ist. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn die Fassade sehr stark der Witterung ausgesetzt ist, beispielsweise, wenn keine Vordächer vorhanden sind.

Tippwalter

Windfolie

Anwendung: hauefigkeit_01 meistens, sofern Fassadenverkleidung gewünscht

Windfolien bzw. winddichte Fassadenbahnen verhindern das Auskühlen der Dämmschicht aufgrund der Hinterlüftung bei Fassadenverkleidungen.

In folgender Reihenfolge treffen Sie diese an:

  • mmung
  • Windfolie
  • Lattung
  • Fassadenverkleidung

Wird die Fassadenverkleidung mit Schattenfugen verlegt, so kommt die Folie mit dem Sonnenlicht in Kontakt, daher muss eine UV-beständige Windfolie gewählt werden.

Lattung

Anwendung: hauefigkeit_01 meistens, sofern Fassadenverkleidung gewünscht

Die Lattung dient als Hinterlüftungsebene und als Befestigungsunterlage für die Fassadenverkleidung. Die Verlegung der Lattung hängt mit der Wahl der Fassadenverkleidung zusammen:
Horizontal verlegte Holzverkleidung setzt vertikale Latten voraus, welche gleichzeitig die Hinterlüftungsebene gewährleisten.
Vertikal verlegte Holzverkleidungen setzen eine vertikale Lattung und eine anschließende horizontale Lattung voraus. Die vertikale Lattung gewährleistet die Hinterlüftung und die horizontale Lattung dient der Befestigung der Holzverkleidung.
Produkte.

Alternative: Um eine doppelte Lattung bei vertikal verlegten Holzverkleidungen zu vermeiden, kann die horizontale Lattung immer wieder unterbrochen und versetzt verlegt werden. Sie dient einerseits als Befestigungsunterlage für die Verkleidung und andererseits gewährleistet sie die notwendige Hinterlüftung. Auf diese Art kann Platz (Aufbaudicke) und Geld gespart werden.

Schwarze Lattung
Bei Verkleidungen mit Schattenfugen ist die dahinterliegende Lattung leicht sichtbar, daher sollte diese schwarz gestrichen werden.

achtung_var Achtung: Es wäre falsch, die Windfolie direkt auf der Lattung zu verlegen, um die hölzernen Latten hinter den Schattenfugen der Verkleidung zu verstecken. Die Folge wäre eine Hinterlüftung zwischen Dämmung und Windfolie, was wiederum ein Auskühlen der Dämmung zur Folge hätte. Die Windfolie hätte demnach keine Wirkung

Fassadenverkleidung

Anwendung: hauefigkeit_01 im Ermessen des Bauherren

Wie bereits erwähnt, können Fassaden unterschiedlich gestaltet werden. Waren es früher Putz und / oder Holzverkleidungen, welche die Südtiroler Gebäude zierten, so gibt es mittlerweile unzählige Möglichkeiten:

  • Holzverkleidung
    • Fichte oder Lärche
    • Perlinen mit Nut und Feder oder parallel gesäumte Bretter
    • horizontal oder vertikal verlegt
    • sägerau, gebürstet oder gehobelt
    • gestrichen oder naturbelassen
    • Schindelverkleidung
  • Mehrschicht-Holzpaneele
    • Fichte oder Lärche, wetterfest
  • Fassadenplatten
    • HPL-Platten: Witterungs-, Licht-, UV-beständige Platten (Zellulose 70% + thermohärtende Harze 30%)
  • Metallverkleidungen
    • Unterschiedliche Bleche: Kupfer, Aluminium, verzinkte Bleche usw. Weitere Informationen finden Sie unter den Spenglerarbeiten

Befestigung Fassadenelemente
Diese haben, abhängig vom Hersteller, spezielle Befestigungssysteme.


 

Innenseite der Wand

Dampfbremse bzw. Dampfsperre

Anwendung: hauefigkeit_01 immer, sofern Feuchtigkeitsstau erwartet wird

Eine Dampfbremse oder eine Dampfsperre muss nur dann vorgesehen werden, sobald ein zu vermutender Feuchtigkeitsstau in einem Außenwandaufbau anzunehmen ist. Mehr dazu hier.

achtung_var Achtung: Dampfbremsen und Dampfsperren dürfen nicht beschädigt, geschnitten oder gelocht werden. Jeder Durchbruch muss sorgfältig abgeklebt werden, andernfalls verliert die Folie ihre Wirkung.

Installationsebene

Anwendung: hauefigkeit_01 immer

In der Holzbauweise können folgende Lösungen für die Installationsverlegung gewählt werden:

  1. Kanäle in die Brettsperrholzplatten einfräsen
    Diese Variante lässt sich anschließend mit einen günstigeren Trockenputz kombinieren, jedoch wird die Holzwand in ihrer Luftdichtheit geschwächt. Sollte ein Blower-Door-Test vorgeschrieben sein, so ist diese Variante nicht ratsam bzw. mit Bedacht durchzuführen.
  2. In den Zwischenräumen der Ständerbauweise vorsehen und anschließender Verlegung der Zwischenraumdämmung
    Ähnlich wie bei der Variante 1, stellen die Installationsöffnungen in den Beplankungen der Ständerbauweise eine Schwächung der luftdichten Schicht dar, diese sollten daher sehr gut abgeklebt bzw. vermieden werden.
  3. Trockenbau Vorsatzschale: Eigene Installationsebene ausgeführt mit 3-4cm starker Holz-Lattung bzw. Metall-Unterkonstruktion aus verzinkten Stahlblechprofilen ( sowohl bei Brettsperrholzwänden, als auch in Ständerbauweise)
Tipp: Die Variante 3 mit der Installationsebene wird oftmals als die bessere Variante bezeichnet, da die Luftdichtheit und die Statik der Bauteile nicht beeinträchtigt werden. Es muss jedoch mit höheren Kosten und höheren Wandstärken gerechnet werden.

Trockenputz bzw. Trockenbau Vorsatzschale

Anwendung: hauefigkeit_01 meistens

Bei Anwendung der Holzbauweise wird in der Regel die Innenseite der Außenwand in Trockenbauweise hergestellt. Entweder als Trockenputz oder als Trockenbau-Vorsatzschale.
Zur Anwendung können z.B. kommen:

  • Gipskartonplatten
  • Gipsfaserplatten
  • Zementgebundene Bauplatten bzw.
  • imprägnierte feuchtebeständige Bauplatten

In Abhängigkeit von der Unterkonstruktion und von der Installationsverlegung werden eine oder zwei Trockenbauplatten verbaut:

  • eine Trockenbauplatte direkt auf die Brettsperrholzplatte bzw.
  • eine oder zwei Trockenbauplatten auf einer Holz-Lattung bzw. Metallunterkonstruktion. Dies wird als Trockenbau-Vorsatzschale bezeichnet, bei der im Zwischenraum von Wand und Trockenbauplatte Installationen verlegt werden können (z.B. Zu- und Abwasserleitungen).

Die Oberflächenbehandlung von Trockenbauplatten wird hauptsächlich in folgenden Varianten ausgeführt:

nur Innenanstrich (kein Putz)
€€ Streich- bzw. Rollputz
€€€ Baukleber und Feinputz

Des Weiteren können spezielle Beschichtungen gewählt werden: Terrastone, Kunstharzspachtelung, Lehmputz, Stucco Veneziano, Spachtelputz – Glätt- Technik, Pandomo®, Mocem® Weitere Informationen zum Trockenputz und Trockenbau finden Sie hier.

Innenanstrich

Anwendung: hauefigkeit_01 fast immer

Der Innenanstrich auf Trockenbauplatten kann je nach Nutzung der Räume unterschiedlich gewählt werden:

Tempera günstiger Anstrich z.B. für Kellerräumlichkeiten,
€€ Innendispersion: hochwertigerer Anstrich für Wohnräume bzw.
€€€ Latexfarbe: waschbarer Innenanstrich z.B. für Gang, Treppenhaus, Hobbyraum, Garage, usw.

 

Gipskartonplatten müssen vor dem Anstrich entweder vollflächig gespachtelt und geschliffen werden oder man trägt auf die Kartonoberfläche der Gipsplatten eine Grundierung auf. Diese verhindert, dass die Farbe zu stark in den Karton eingesaugt wird und dient zudem als Haftuntergrund für die Innenfarbe. Mehr dazu finden Sie hier.


 

Schichtstärken

Zusammenfassend indikativ die minimalen/ maximalen Stärken der einzelnen Schichten, die effektiven Schichtstärken müssen Sie zusammen mit dem Projektanten und dem Statiker definieren:

Trockenputz ca. 2,0cm
Vorsatzschale Trockenbau (statt Trockenputz) ca. 6,0cm
Brettsperrholzplatten 10 – 16 cm
Ständerbauwand inklusive Beplankungen ca. 20 cm
rmedämmung Klimahaus B ca. 14-18 cm
rmedämmung Klimahaus A ca. 18-24 cm
Kleber, Armierungsgewebe und Oberputz ca. 1,5 cm
Lattung-Hinterlüftung ca. 4,0 cm
Querlattung bei vertikaler Holzverkleidung ca. 4,0 cm
Außenwandverkleidung ca. 2,5 cm

 


 

Aufbaukombinationen

Der Baumarkt bietet eine Vielzahl an Produkten, welche die notwendigen Eigenschaften besitzen. Des Weiteren bestimmen der Wunsch des Bauherrn, die Empfehlungen des Projektanten und der ausführenden Unternehmen letztendlich den passenden Wandaufbau.


 

Tipps für den Premium-Bauherrn

Diffusionswerte der einzelnen Schichten und Problem Feuchtigkeit
Bei Wandaufbauten in der Holzbauweise ist die Wahl der einzelnen Schichten von großer Bedeutung. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Wasserdampfdiffusionswiederstand. Dieser gibt Auskunft über die Durchlässigkeit des Wasserdampfes (Luftfeuchtigkeit).

 

Man unterscheidet:

  • diffusionsoffen: Wasserdampf kommt ungehindert durch eine Bauschicht hindurch.
  • diffusionsgeschlossen: Die Difussion des Wasserdampfes durch die Bauschicht wird verhindert bzw. erschwert.

Die Folien, welche zu diesem Zweck verwendet werden, bezeichnen sich nach der Durchlässigkeit:

  • diffusionsoffene Folien: z.B. die Windfolien an der Wandaußenseite
  • Dampfbremse: lassen teilweise den Wasserdampf hindurch
  • Dampfsperre: blocken den Wasserdampf komplett ab, z.B. ganz normale Nylon-Folien (PE)

Die Diffusionseigenschaften einer Folie lassen sich teilweise auch optisch erkennen, diese haben eine porenartige Struktur, wobei die Größe der Poren indikativ auf die Durchlässigkeit schließen lässt. Jede weitere Schicht des Wandaufbaus lässt sich ebenfalls anhand der Diffusionseigenschaften einstufen. Wird im Aufbau fehlerhaft gearbeitet, so kann dies zu Baumängeln führen.

Tippwalter

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