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Ausführungsarbeiten

Aushubmenge berechnen

Es herrscht eine gewisse Schwierigkeit die Aushubmenge zu berechnen, eine genaue Mengenberechnung durchzuführen, d.h. eine Toleranz (Ungenauigkeit) in der Berechnung muss einkalkuliert werden.

  • Allein mit einem Maßband lässt sich die Menge grob schätzen, dabei sollte vor Beginn und nach Fertigstellung der Aushubsarbeiten gemessen werden.
  • Mittels Vermessung des Geländes erleichtert sich die Berechnung
  • Auch könnte die Menge des abtransportierten Erdreiches anhand der erfolgten Transporte bestimmt werden. Berücksichtigt werden muss dabei das Volumenverhältnis zwischen dem ursprünglichen gewachsenen Boden und dem durch die Erdbewegung aufgelockerter Boden.

 

Beim Wiederverfüllen verdichten sich einige Materialien etwas mehr. Das heißt beim Wiederverfüllen mit dem gleichen Material wäre mehr Menge erforderlich. Die durch den Aushub erfolgte Auflockerung kann aber auch dauerhaft bestehen bleiben. Hier eine Auflistung der verschiedenen Materialien und ihr Verhalten beim Aushub und Wiederfüllen.

Bodenart / Felsart Auflockerung nach Aushub Bleibende Auflockerung (+) bzw. Überverdichtung (-)
Grobschutt  5-20%  -5 bis -25%
Lehm  15-25%  -5 bis -15%
Ton  20-30%  +2 bis -10%
Sand  15-25%  -5 bis -15%
Kies  25-30%  +8 bis 0%
Kies-Sand-Gemisch  20-25%  -5 bis -15%
Steinige Böden mit Feinkorn 20-25% 0 bis -15%
Schluff-, Ton- oder Mergelstein 25-30% +2 bis +15%
Kalkstein, Sandstein, Granit u.a. 35-60% +10 bis +35%

 


 

Deponie, wohin mit dem Aushubmaterial?

Unter Deponie für das Aushubmaterial versteht man die Lagerung oder den Endeinbau von natürlichem Aushubmaterial. Dies ist nicht zu verwechseln mit der Lagerung von Schadstoffen oder einer Mülldeponie.

Die Kosten für den Abtransport des Materials werden entweder im Kubikmeter-Preis des Aushubmaterials oder als Lkw-Regiestunden verrechnet.

  • Die Deponiekosten hängen vom Eigentümer bzw. Betreiber des Lagergrundstückes ab, wo das Material provisorisch oder endgültig gelagert wird.

Transportstrecke verringern und Deponiegebühren vermeiden:

  • Je näher die Deponie, desto günstiger
  • Kann das Aushubmaterial provisorisch auf der eigenen Baustelle Platz finden oder sogar definitiv verbaut werden? (z.B. durch Bodenausgleich des umliegenden Geländes)
  • Kennen Sie eine nahegelegene Deponie? Sind in Ihrer Gegend Bauvorhaben im Gange oder vorgesehen bei denen Material gebraucht wird? Kennen Sie einen Landwirt, der eine Wiese planieren möchte? Für bis zu 1.000m³ Auhubmaterial reicht eine unbürokratische einfache Genehmigung. (Bagatelleingriff)
  • Besteht die oberste Schicht Ihres Aushubes aus gutem Humus bzw. „schöner“ Erde? Etwas davon können Sie wieder gebrauchen. Bedenken Sie, dass gute Erde wertvoll ist, diese lässt sich verkaufen oder als Gegenleistung zum Aushub und/oder Transport anbieten. Sprechen Sie dies an, verhandeln Sie darüber.

 

Deponiegebühren

Unter Deponiegebühren versteht man die Gebühren für die Lagerung bzw. die Entsorgung von Materialien, die von der Baustelle abtransportiert werden. Deponie in diesem Sinne bedeutet nicht Mülldeponie, sondern hängt vom Material ab, das entsorgt werden muss.

Erde, Humus

Auch wertvolle Erde muss manchmal von den Baustellen abtransportiert werden. In diesem Fall bekommt der Begriff Deponie einen anderen Stellenwert, denn Erde wird vermutlich irgendwo provisorisch zwischengelagert und bei Nachfrage weiterverwendet bzw. verkauft.

Tippwalter

Aushubmaterial

Meist muss ein Teil des Aushubs oder auch das gesamte Material zu einer Deponie transportiert werden. Obwohl Aushubmaterial  erstmal ein natürliches und sauberes Material darstellt, kann es nicht einfach irgendwo entsorgt werden. Die endgültige Lagerung auf fremden Grundstücken muss entgolten werden. Die Beträge halten sich zwar in Grenzen, meist sind es 1€ bis 2 €/m³, jedoch, addiert mit den Transportkosten, kann ein relevanter Betrag entstehen.

Tippwalter

Asphalt, Beton, Bauschutt, Kunststoffe

Anders gestaltet es sich bei Aushubmaterial, welches mit Asphalt vermischt ist oder Abbruchmaterial wie Beton, Bauschutt, Abfälle, Kunststoffe usw.

Diese müssen in eigens dafür vorgesehene Deponien oder Recyclinganlagen gefahren werden. Die Kosten für die Deponie hängen in diesem Fall vom Material ab, das entsorgt werden muss.

Unterschieden werden folgende Kategorien:

  • Asphalt
  • Bewehrter Beton
  • Bewehrten Beton mit Beimengungen
  • Unbewehrter Stahlbeton ohne Verunreinigungen und ohne Ziegel und Eisen
  • Mineralischer Baustellenabfall
  • Asphaltartiges Aushubmaterial , Kies als Hauptanteil
  • Asphalt
  • Bauschutt mit Beimengungen
  • Baustellenabfall, wie Kunststoff oder Verpackungen
  • Behandeltes Holz
  • Sperrmüll
  • Unbehandeltes Holz

Verrechnet werden diese Kategorien pro Tonne. Die Kosten belaufen sich auf 10€ bis 200€/Tonne.

Baukostentipp Lassen Sie sich eine Bestätigung über die Entsorgung aushändigen.

 

Wiederverfüllen

Die Arbeiten des Wiederverfüllens unterscheiden sich folgendermaßen:

  • normales Aufschütten, Mutterboden ausbreiten und begrünen
  • vorsichtiges Wiederverfüllen hinter Kellermauern, um die verlegte Dämmung und die weiteren Abdichtungslagen nicht zu beschädigen ( Filtersteine bieten besseren Schutz für die Dämmung als Noppenbahnen)
  • lagenweises Hinterfüllen und Boden verfestigen, um nachträgliche Setzungen zu minimieren
  • Gräben mit Infrastrukturleitungen mit Vorsicht wiederverfüllen, um Schäden an den Rohren und Leitungen zu vermeiden (eine Bettung und Abdeckung der Leitungen mit Sand oder gesiebtes Feinmaterial gehört zu einer guten Bauausführung)
Achtung_var Wiederverfüllte Böden eignen sich nicht für die Gründung von Bauwerken oder Bauwerksteilen, denn die Setzungen von wiederverfüllten Böden erfolgen über mehrere Jahre bzw. Jahrzehnte. Die Gründung muss auf gewachsenem Boden erfolgen.Daher ist die Planung von Lichtschächten, Außentreppen, Gartenmauern und Pflasterungen auf wiederverfüllten Böden mit Bedacht auszuführen.

 

Achtung_var Das Wiederverfüllen sollte mit geeigneten Baumaschinen erfolgen, die Zugänglichkeit muss überlegt werden, die geeignete Größe der Baumaschine muss richtig gewählt werden:

  • Groß ist gut, da das Preis/Leistungs-Verhältnis besser ausfällt.
  • Klein ist besser bei beengten Verhältnissen.

 

Größe der Baumaschinen

  • Die Größe und hauptsächlich das Gewicht einer Baumaschine gibt Auskunft über ihre Leistung.
  • Das Preis- Leistungsverhältnis großer Maschinen ist optimaler, als von kleinen Maschinen, da die im Preis inbegriffenen Personalkosten des Fahrers unabhängig von der Baumaschinengröße sind.
  • Deshalb sind tendenziell größere Baumaschinen zu bevorzugen, da es für den Bauherrn wirtschaftlicher ist.
  • Dennoch müssen die Art des Einsatzes und die Platzverhältnisse berücksichtigt werden. z.B. können große Baumaschinen unter Umständen Vibrationen verursachen und dabei angrenzende Bauwerke beschädigen. Oder es ist eine kleine Baumaschiene notwendig da die Aushubs- bzw. Abbrucharbeiten im Inneren eines Gebäuden durchgeführt werden müssen und die Maschine irgendwie durch eine Tür oder Öffnung passen muss.
  • Größere Mengen an Material mit kleinen Baumaschinen zu bewegen, erhöht die Kosten der Erdbewegungsarbeiten.

Preis/Leistungs-Vergleich:

Hydraulikbagger 5t => 55 €/h => gängige Schaufelgröße 0,25m³ – 0,5 m³
Hydraulikbagger 25t => 80 €/h => gängige Schaufelgröße 1,5m³ – 2,0 m³

Die Preise verstehen sich inklusive der Personalkosten (Fahrer).

Tippwalter


 

Recyclingmaterial

Recyclingmaterial besteht aus zerstückelten Betonbauteilen und Ziegelwänden, welche als Abbruchmaterial von anderen Baustellen stammen.

Recyclingmaterial kann Verwendung finden als:

  • Bettung von Rohren im Grabenaushub (fein gemahlenes Recyclingmaterial),
  • Drainageschicht unter Fundamenten bzw. unter Bodenplatten (grob gemahlenes Recyclingmaterial),
  • Auffüllmaterial,
  • Instandhaltung von Baustellenzufahrten (bei lehmigen Böden, welche bei Regen stark verschlammen usw.).

 

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  • günstig bzw. geschenkt, lediglich die Transportkosten fallen an
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  • Ziegelteile zersetzen sich unter Einfluss von Feuchtigkeit, es entstehen Hohlräume im wiederverfüllten Material. Leichte Bodensetzungen können die Folge sein.
  • Restbestände an Kalk und Zement im Recyclingmaterial binden sich mit den anderen Zuschlägen unter Einwirkung von Feuchtigkeit, was eine Erhärtung des eingebauten Recyclingmaterials zur Folge haben kann (kann unter Umständen auch ein Vorteil sein, abhängig von der Verwendung).
  • Oft befindet sich im Recyclingmaterial ein geringer Anteil an Fremdkörpern. Dies sind Bauteile aus dem vorangegangenen Abbruch, z.B. Bruchstücke von Elektro-Leerrohren.

 

Zyklopensteinmauer

Zyklopensteinmauern sind Natursteinmauern, bestehend aus großen Steinen. Sie können als Trockensteinmauer ausgeführt werden bzw. können zur zusätzlichen Stabilität die Zwischenräume ausbetoniert werden. Zyklopensteinmauern fallen aufgrund des hohen Gewichts der Steine unter den Tätigkeitsbereich der Schaufelbagger bzw. anderer Baumaschinen mit geeigneter Hebekraft. Auch können Kräne und Autokräne für die Realisierung von Zyklopensteinmauern zur Anwendung kommen.

 

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Bewehrte Erde

Bewehrte Erde, im Italienischen als -terra armata- bezeichnet, ist eine Bauweise zur Ausführung von Hangstabilisierungen und steilen Böschungen. Baustahlmatten, Jutematten und Aushubmaterial werden lagenweise eingebaut und gewalzt bzw. gerüttelt und bilden somit eine stabile Hangkonstruktion.

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Spezialtiefbau

In die Kategorie Spezialtiefbau fallen:

  • Baugrubensicherung, diese kann mittels Spritzbetonwänden, Nagelwänden oder Pfahlwänden erfolgen.
  • Tiefengründungen: Bauvorhaben auf Böden mit unzureichenden Festigkeitseigenschaften können auf Pfählen gegründet werden.

Die Verfahren im Einzelnen:

Spritzbeton

Spritzbeton in Kombination mit einer Lage Baustahlmatten wird dann angewendet, wenn zwar die Böschungsstabilität aufgrund der Bodeneigenschaften gegeben ist, jedoch eine Steinschlagsicherung vorzusehen ist.

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Nagelwände

Ähnlich wie die Spritzbetonwand, jedoch unter zusätzlicher Anwendung von Litzenankern oder Injektionsbohrankern, um die Stabilität der Aushubböschung zu gewährleisten.

In regelmäßigen vorgegebenen Abständen werden Bohranker oder Litzenanker gesetzt und anschließend mit Zementmörtel verfüllt.

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Abbildung: Klapfer Bau GmbH – Terenten bei der Realisierung einer Nagelwand

Pfahlwände

Kleinbohrpfähle (Micropali) werden in den Boden gebohrt und anschließend ausbetoniert. In Abhängigkeit der Bodenbeschaffenheit, variiert der Abstand der Pfähle zwischen 20cm und 60cm. Anschließend wird das Erdreich auf der Baugrubenseite ausgehoben und in Abhängigkeit von der Aushubtiefe die Pfahlwand mit Litzenankern und Stahlträgern rückverankert.

Ist der Boden reich an Sand und Schotter, ist die Notwendigkeit einer Verlegung von Baustahlmatten und einer Spritzbetonschicht zur Sicherung gegen den Ausbruch von Lockermaterial zu untersuchen.

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Abbildung: Pfahlwand, realisiert von Klapfer Bau GmbH – Terenten

Pfahlgründung

Reicht die Bodenfestigkeit der Baugrube nicht aus, ein Gebäude sicher und stabil zu gründen, kann die Gründung mittels Pfählen tiefer im Boden erfolgen. Die vertikalen Lasten werden somit über die Mantelreibung zwischen Pfählen und Erdreich übertragen. Die Länge und Anzahl der Pfähle hängt von den einzuleitenden Lasten und den Bodeneigenschaften ab.

Bei diesem Verfahren werden Bohrpfähle in den Boden gebohrt und anschließend mit Zementmörtel ausbetoniert. Auf diesen Pfählen folgt dann der Fundamentaufbau des Gebäudes.

Man unterscheidet:

Kleinbohrpfähle – Durchmesser ø100mm – ø300mm (für Südtirol gängigere Variante)

Bohrpfähle – Durchmesser ø600mm – ø1200mm

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Abbildung: Pfahlgründung, realisiert von Klapfer Bau GmbH – Terenten


 

Information zur Ausschreibung

Vergabe nach Aufmaß

Vergabe in Regie

Erdbewegungsarbeiten werden in der Regel über die Menge und durch Anfrage der Einheitspreise ausgeschrieben. Dabei muss die Menge des zu bewegenden Erdmaterials angegeben werden.   Alternativ dazu können die Arbeiten in Regiearbeit ausgeschrieben werden.
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  • Nur der effektive verarbeitete Menge wird verrechnet.
  • Die Effektivität der eingesetzten Maschinen und Arbeitskräfte ist für den Bauherren unerheblich.
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  • Nur der effektive Zeitaufwand wird verrechnet.
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  • Die Kontrolle der verarbeitete Menge seitens des Bauherrn ist aufwendig
  • Vorab eine genaue Menge für die Ausschreibung zu ermitteln ist sehr schwierig
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  • Die Kontrolle des effektiven Zeitaufwandes seitens des Bauherrn setzt Zeit für die Kontrolle voraus.
  • Die Effektivität der eingesetzten Maschinen und Arbeitskräfte muss gegeben sein.

 

Achtung_var Bei der Vergabe in Regie muss eine gesunde Portion Vertrauen gegenüber dem Unternehmen vorhanden sein. Es ist von Vorteil wenn Ihnen jemand ein Unternehmen empfehlen kann oder Sie generell wissen, dass das von Ihnen gewählte Unternehmen einen guten Ruf hat.
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